Am letzten Tag im April wird im Harz in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen die Walpurgisnacht gefeiert, bei der Hexen und Teufel den Winter vertreiben. Zahlreiche Veranstaltungen locken Besucher in das gesamte Mittelgebirge, darunter Umzüge, Feuer, Feiern und Theaterstücke. Die Feier-Hochburgen Braunlage, St. Andreasberg, Schierke und Wernigerode erwarten Tausende von Gästen. Wochen vor den Festlichkeiten schmücken viele Orte ihre Straßen mit Hexenpuppen und düsteren Dekorationen, während Besucher ihre Hexen- und Teufelskostüme für die Nacht vorbereiten.
Eine neue Attraktion in Altenau im Oberharz ist das windschiefe Hexenhaus, das erstmals aufgestellt wird. Die zwölf Quadratmeter große Holzhütte, fünf Meter hoch, dient als Mittelpunkt der Feierlichkeiten und bietet die Möglichkeit, Fotos zu machen. Mitglieder der Hexen vom Bruchberg werden nach dem Festumzug über Walpurgistraditionen sprechen, während am magisch rauchenden Kessel Hexen den Abend verbringen. Neben Hexentheater und Hexenzaubershows für Kinder wird im Kurpark des Ortes Altenauer Hexenkessel getauft, eine Feuershow, ein Feuerwerk und ein Walpurgismarkt mit Verkaufsständen angeboten.
In Thale findet nach vier Jahren wieder die Nacht der Nächte auf dem Hexentanzplatz statt, und aus Leipzig über Halle wird ein Sonderzug zu der Party fahren. Theaterstücke stehen in Braunlage und St. Andreasberg im Mittelpunkt. Kostenlose und kostenpflichtige Veranstaltungen locken Besucher zu den zahlreichen Feierlichkeiten im Harz. Einige Orte feiern bereits vor dem 30. April, wie Altenau mit einer Fackelwanderung am Montagabend oder Sankt Andreasberg mit einer Wanderung im Abendlicht am Samstag. Die Walpurgisnacht hat ihren Ursprung in heidnischen Frühlingsfesten und wurde später am 30. April als Geburtstag der heiligen Walburga gefeiert, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister. Die Walpurgisnacht ist mittlerweile eine bedeutende Veranstaltung für den Harzer Tourismus und die örtliche Bevölkerung.
