Trumps Zollspiel: EU bleibt gelassen, doch die Märkte in Panik!
Deutschland - Die Reaktionen auf die jüngsten Zollankündigungen von Donald Trump erschüttern die globalen Märkte. Wie der Weser Kurier berichtet, kam es zu Panikattacken an den Börsen, wobei die Schritte Trumps seit Monaten angekündigt waren und daher keine Überraschungen für die Märkte oder die deutsche Wirtschaft darstellten. US-Unternehmen haben ihre Lager mit europäischen Waren gefüllt, um sich auf die bevorstehenden Zoll-Auseinandersetzungen vorzubereiten. Dies hatte zur Folge, dass die deutschen Exporte in die USA im Januar und Februar um 8,5 Prozent anstiegen. Für den März werden ähnliche Ergebnisse erwartet.
Die EU reagiert besonnen auf die Zollstrategien der US-Regierung. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, Gegenzölle auf amerikanische Produkte wie Erdnussbutter, Motorräder und Bourbon-Whiskey zu erheben. Die langfristige Analyse zeigt, dass Zölle der US-Industrie mehr geschadet haben als genutzt, und die Einbrüche an den Aktienmärkten werden voraussichtlich die USA härter treffen als Europa. Dies ist besonders relevant, da die Altersvorsorge vieler US-Amerikaner stark von den Werten ihrer Aktiendepots abhängt.
Ökonomische Warnungen und Rückblick auf die Vergangenheit
Ökonomen weltweit äußern Unverständnis für Trumps Zollpolitik und warnen vor möglichen gravierenden Konsequenzen. Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre werden wach. Dies geht einher mit den Äußerungen von Roberto Azevdo, dem ehemaligen Generaldirektor der Welthandelsorganisation, der vor einer ähnlichen Situation wie damals warnt. Er verweist auf das Smoot-Hawley-Zollgesetz, das zu einer weltweiten Zoll-Eskalation führte und den globalen Handel um zwei Drittel reduzierte. Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Europa der ING Bank, sieht in Trumps Maßnahmen eine bedenkliche Parallele zum damals vorherrschenden Protektionismus.
Allerdings ist Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, vorsichtiger in seinen Einschätzungen. Er erklärt, dass die Zölle zwar die Depression der 1930er-Jahre nicht auslösten, aber deren Auswirkungen verschärften. Die wirtschaftliche Situation heute biete durch den Verzicht auf den Gold-Standard mehr Spielraum für die Zentralbanken, um bei Krisen einzugreifen.
Langfristige Auswirkungen auf die US-Wirtschaft
Krämer warnt, dass die derzeitigen Zölle die USA ins eigene Fleisch schneiden könnten, da sie sich aus der internationalen Arbeitsteilung zurückziehen. Dies könnte zu höheren Produktionskosten führen, die letztlich die amerikanischen Konsumenten belasten würden. Eine Zurückhaltung der US-Verbraucher könnte auch globale Exporteure stark treffen. Ken Rogoff, der ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, äußert seine Ratlosigkeit über die möglichen Folgen dieser Zollpolitik.
Inmitten dieser Unsicherheiten stellt sich die Frage, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickeln wird und welche weiteren Schritte die EU als Reaktion auf die angespannte Lage unternehmen wird. Die kommenden Monate dürften sowohl für die US-Wirtschaft als auch für die globalen Märkte entscheidend sein.
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Vorfall | Wirtschaft |
Ort | Deutschland |
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