CSU-Nachwuchs fordert striktes Handyverbot: Chaos im Klassenzimmer stoppen!

Bayern, Deutschland - Mobiltelefone zählen für viele Kinder und Jugendliche zu den wichtigsten Spielzeugen und Freizeitgeräten. Vor diesem Hintergrund fordern junge CSU-Politiker sowie verschiedene Nachwuchsorganisationen eine Verschärfung des Handytverbots an bayerischen Schulen. In einem Bildungspapier, das von der Jungen Gruppe der CSU-Landtagsfraktion, dem RCDS und der Schülerunion vorgelegt wurde, wird vorgeschlagen, die private Nutzung von Mobiltelefonen während der Schulzeit für Schüler von der Grundschule bis zur Mittelstufe zu verbieten. Diese Initiative kommt in einer Zeit, in der die Handyvorschriften in Geschäften vor drei Jahren gelockert wurden, was in der aktuellen Debatte kritisiert wird. PNP berichtet, dass der Landtagsabgeordnete Konrad Baur aus dem Chiemgau die Idee äußert, dass Mobiltelefone vor Unterrichtsbeginn eingesammelt und nach Schulschluss wieder zurückgegeben werden könnten.

Aktuell haben Grundschüler in Bayern nicht das Recht, ihre Mobiltelefone auf dem Schulgelände zu nutzen, während bei älteren Jahrgängen die Schulen selbst entscheiden können, wie mit dem Thema umgegangen wird. Der Vorstoß der CSU-Nachwuchsorganisationen könnte im Zusammenhang mit anderen bundesweiten Diskussionen stehen, wie zum Beispiel den Bestrebungen der hessischen Landesregierung, ein weitgehendes Verbot der Handynutzung in Schulen zu planen.

Bildung und digitale Medien

Die Debatte über die Handynutzung an Schulen wird auch im Kontext der Hattie-Studie betrachtet, die seit über einem Jahrzehnt eine zentrale Rolle in der internationalen Bildungsforschung spielt. In der jüngsten Fortsetzung der Studie wurde festgestellt, dass die intensive Nutzung von Smartphones unter Schülern zu erheblichen Bildungsrückständen führen kann. Professor Klaus Zierer von der Universität Augsburg verdeutlicht, dass solche Rückstände bis zu einem Jahr betragen können. Diese Ergebnisse sind besonders alarmierend, da sie auch mit zusätzlichen Problemen wie Schlafstörungen und Cyber-Mobbing in Verbindung stehen, die den Lernerfolg erheblich beeinträchtigen können. Süddeutsche hebt Zierers Betontheit auf die Notwendigkeit von Medienerziehung als zentrale Erziehungsaufgabe hervor, insbesondere in Schulen.

Die jüngste Hattie-Studie basiert auf über 1800 Meta-Analysen, die auf rund 100.000 Einzelstudien zu den Lernleistungen von 300 Millionen Schülerinnen und Schülern basieren. Die Erforschung der coronabedingten Folgen zeigt deutlich, dass die Pandemie zu Rückständen in den Lernleistungen geführt hat. Obwohl der Digitalisierungsschub die Ausstattung der Schulen verbessert hat, bleibt der digitale Fernunterricht eine Herausforderung, da er den Präsenzunterricht nicht ersetzen kann. Zierer betont, dass digitale Medien den Unterricht nicht per se revolutionieren; es bleibt festzustellen, dass schlechter Unterricht weiterhin schlecht bleibt, während guter Unterricht von neuen Technologien profitieren kann.

In Anbetracht dieser Herausforderungen und Erkenntnisse wird die Diskussion über die Regulierungen der Handynutzung in Schulen in Bayern weiterhin lebhaft fortgeführt. Die Forderungen der CSU-Nachwuchsorganisationen könnten potenziell weitreichende Konsequenzen für die zukünftige Gestaltung der Schulbildung in Bayern haben.

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Vorfall Bildungspolitik
Ort Bayern, Deutschland
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