Joschka Fischer fordert Wehrpflicht für Frieden und Europas Sicherheit!

Deutschland - In einer aufschlussreichen Sendung äußerte sich der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer zu sensiblen Themen wie Rüstungsfragen und der Wehrpflicht. Fischer betonte die Notwendigkeit, dass Deutschland sich für mögliche Konflikte rüsten müsse, um den Frieden zu sichern. Angesichts eines „imperialen Russlands“ und der Unsicherheit nach der Wahl von Donald Trump erachtet er die Strategie, auf die USA zu vertrauen, als überholt und fordert ein Umdenken in der Verteidigungspolitik. Laut t-online.de fordert er eine stärkere Abschreckung zur Wahrung der europäischen Sicherheit.

Als ersten Schritt sieht Fischer nationale Rüstungsinitiativen zwischen den europäischen Staaten als entscheidend an, um eine europäische Armee zu formen. Besondere Aufmerksamkeit richtete er auf die Situation in der Ukraine, wo er die Beteiligung deutscher Truppen an Friedensmissionen befürwortete, vorausgesetzt, die europäischen Partner sind bereit. „Es ist wichtig, die Souveränität der Ukraine zu bewahren“, schloss Fischer. Auf die Frage nach seiner eigenen Wehrdienstzeit bemerkte er humorvoll, dass er „schlechte Augen“ hatte und auch mit besseren Augen den Dienst verweigert hätte.

Forderung nach Wehrpflicht und Rüstungsinitiativen

In der aktuellen Debatte um die Sicherheit Deutschlands und Europas fordern nicht nur Fischer, sondern auch Vertreter der Union sowie des Bundeswehrverbandes eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Diese wurde 2011 während der Amtszeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt. Die CSU plant eine schnelle Wiedereinführung noch in diesem Jahr, um 203.000 Soldaten bis 2031 zu rekrutieren, da derzeit rund 20.000 Soldaten fehlen. Laut welt.de ist die tatsächliche Einsatzbereitschaft vieler Verbände nur bei etwa 50 Prozent, was Experten beunruhigt.

Besonders González-Fischer unterstreicht, dass eine Erhöhung des Wehretats nötig sei, um glaubwürdig abschrecken zu können. Während einige Stimmen, wie die von Hans-Peter Bartels aus der SPD, die Rückkehr zur Wehrpflicht unterstützen, sehen andere das Thema als populistisch an. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bereits ein Modell eines „Neuen Wehrdiensts“ vorgestellt, das auf Freiwilligkeit basiert, aber auch verpflichtende Elemente beinhalten könnte.

Europäische Perspektiven und aktuelle Umfragen

Die Diskussion über die Wehrpflicht zieht sich durch ganz Europa. In vielen Ländern, die an Russland grenzen, wird die Wehrpflicht aufrechterhalten, während einige Staaten wie Kroatien und Serbien die Dienstzeit 2023 wieder einführen. In Ländern wie Dänemark wird die Wehrpflicht sogar auf Frauen ausgeweitet. Laut nzz.ch planen europäische Länder Investitionen in neue militärische Ausrüstungen, während Fachleute warnen, dass es an Soldaten mangelt, um diese Technologien zu bedienen.

Umfragen zeigen ein geteiltes Bild: In Polen, wo 55 % der Bevölkerung für die Wiedereinführung des Militärdienstes sind, lehnen jüngere Menschen diesen ab. In Deutschland und Frankreich gibt es eine Mehrheit, die eine Rückkehr zur Wehrpflicht befürwortet. Im Gegensatz dazu sprechen sich Länder wie Großbritannien und Italien mehrheitlich gegen eine Wiedereinführung aus. Die Sicherheitslage in Europa hat sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine merklich verändert, und es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen nach einer Wehrpflicht Gehör finden werden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Deutschland
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