Drogentote in BW: Schockierende Zahlen und die Gefahr neuer Drogen!
Stuttgart, Deutschland - Im Jahr 2022 starben in Baden-Württemberg 195 Menschen an Drogen, ein alarmierender Anstieg von über 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie tag24.de berichtet. Dies markiert den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Besonders auffällig ist der Anstieg der Todesfälle durch neue psychoaktive Stoffe (NPS). In diesem Kontext starben 26 Menschen aufgrund dieser gefährlichen Substanzen, was einen Anstieg von zwei Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die genauen Ursachen für diesen dramatischen Anstieg sind vielfältig. Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg warnt vor den Risiken, die von NPS ausgehen. Diese chemisch veränderten Stoffe imitieren die Wirkungen verbotener Drogen und können in geringen Mengen lebensbedrohlich sein. Oft werden diese Stoffe irreführend als „Legal Highs“ beworben. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) sind NPS jedoch alles andere als harmlose Partydrogen.
Komplexe Drogensituationen und die Gefahren von Mischkonsum
Von den 195 Drogentoten in Baden-Württemberg hatten 126 Personen mehrere Drogen konsumiert, was einem Anstieg von 49 Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Darunter waren 36 Menschen, die an einem Cocktail aus Kokain und anderen Substanzen starben. Zudem starben 40 Personen durch die Kombination von Substitutionsmitteln wie Methadon, Diamorphin oder Morphin mit anderen Drogen. Ungefähr jeder Vierte der Drogentoten, also 50 Fälle, starb an der Mischung von Benzodiazepinen und anderen Substanzen.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die neuen psychoaktiven Substanzen, die häufig unbekannte gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Die chemische Zusammensetzung dieser Drogen variiert ständig, was es schwer macht, verlässliche Informationen über ihre Wirkungsweise und Dosierung zu finden. Bereits eine geringe Überdosierung kann zu schlimmen gesundheitlichen Schäden führen, insbesondere wenn die Substanzen im Wechsel mit anderen Drogen oder Medikamenten konsumiert werden. Dies erhöht die Gefahr unvorhersehbarer Wechselwirkungen erheblich.
Fentanyl und junge Konsumenten
Ein besonders alarmierendes Beispiel sind Fälle von Abhängigkeit von Fentanyl, einem extrem schwer dosierbaren Opioid. In einer Einrichtung in Stuttgart werden derzeit zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren aufgrund ihrer Fentanyl-Abhängigkeit behandelt. Fentanyl wird als besonders gefährlich angesehen, wenn es mit Heroin kombiniert wird. Diese toxische Kombination kann fatale Folgen haben, da viele Konsumenten oft unwissend über die tatsächliche Zusammensetzung der Drogen sind, die sie konsumieren.
Die Herausforderungen auf dem Gebiet der Drogenbekämpfung werden durch die Tatsache verstärkt, dass die genaue Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit NPS in Baden-Württemberg schwer zu ermitteln ist. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele dieser neuen Substanzen bei Standard-Drogentests nicht nachgewiesen werden können, was die Gefahren ihrer Verwendung weiter verstärkt.
Das LKA rät dringend vom Konsum dieser vermeintlich legalen Substanzen ab und betont, dass bei Verdacht auf Vergiftungen sofortige medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. In einer Zeit, in der die Drogenproblematik in Baden-Württemberg alarmierende Ausmaße annimmt, ist es entscheidend, das Bewusstsein für die Gefahren von NPS und den Mischkonsum von Drogen zu schärfen. Weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Drogenpolitik sind auf dem Datenportal des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen verfügbar, das kontinuierlich an der Verbesserung der Barrierefreiheit arbeitet.
Details | |
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Vorfall | Drogenkriminalität |
Ort | Stuttgart, Deutschland |
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