Im Februar fanden die „Familien-Medien-Tage“ in Germering statt, eine Veranstaltung, die sowohl bei Eltern als auch bei Kindern große Resonanz fand. Der richtige Umgang mit digitalen Medien ist ein zentrales Thema in der Erziehung, das viele Eltern beschäftigt. Häufig stellen sie Fragen zur Nutzung von Handys durch ihre Kinder und wie diese sicher im Internet agieren können. Dies unterstreicht die Bedeutung von Medienkompetenz in der heutigen Familie. Wie die Süddeutsche berichtet, wird am 14. März eine weitere Veranstaltung der „Familien-Medien-Tage“ in Fürstenfeldbruck stattfinden.
Die Veranstaltung im Stadtteilzentrum-West, Am Sulzbogen 56, von 15 bis 18 Uhr, bietet ein vielseitiges Programm für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. In Kooperation mit „Studio im Netz e.V.“, einer spezialisierten medienpädagogischen Einrichtung, können die kleinen Teilnehmer viel über Apps, Internetsicherheit, digitale Spiele und Robotik lernen. Eine besondere Attraktion ist der Stand „Green Screen“, an dem Kinder Fake News erleben und sich vor einem grünen Vorhang filmen lassen können. Zusätzlich gibt es einen Schoko-3D-Drucker vom Digi-Club Germering, der technologische Neugier wecken soll.
Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz
Digitale Medien sind fester Bestandteil des Familienalltags und beeinflussen die Kommunikation innerhalb der Familien weltweit. Kommunikationswissenschaftler Andreas Hepp und Uwe Hasebrink beschreiben diesen Prozess als „tiefgreifende Mediatisierung“. Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) zeigen, dass Familien häufig aktuelle Medientrends aufgreifen, um den Wünschen ihrer Kinder gerecht zu werden. Kinder nutzen digitale Medien spielerisch und kommunikativ, insbesondere soziale Medien, was auch die Eltern zu einer aktiveren Mediennutzung anregt. Laut bpb ist Medienkompetenz entscheidend für die Zukunftsperspektiven der Kinder.
Eltern sollten eine aktive Rolle in der Mediennutzung ihrer Kinder spielen und optimalerweise gemeinsame Regeln zur Mediennutzung aufstellen. Phubbing, ein Verhalten, bei dem Eltern auf ihre Handys schauen, während ihre Kinder um Aufmerksamkeit konkurrieren, kann die Eltern-Kind-Beziehung erheblich belasten. Zudem hat exzessive Mediennutzung negative Auswirkungen auf die emotionale und soziale Entwicklung von Kindern. Eine reflektierte Mediennutzung der Eltern ist daher von großer Bedeutung, um ihren Kindern als Vorbilder zu dienen.
Dimensionen der Medienkompetenz
Der Begriff Medienkompetenz wird in verschiedenen Kontexten verwendet und umfasst mehrere Dimensionen. Dieter Baacke hat Medienkompetenz bereits in den 1970er Jahren definiert und in seinem Aufsatz von 1996 die Fähigkeit beschrieben, Medien sinnvoll zu nutzen und für zwischenmenschlichen Austausch einzusetzen. Medienkompetenz kann in vier Hauptbereiche unterteilt werden:
- Medienkritik – Die Fähigkeit, Medieninhalte zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.
- Medienkunde – Wissen über unterschiedliche Medien und deren Funktionen.
- Mediennutzung – Praktische Anwendung von Medien in verschiedenen Kontexten.
- Mediengestaltung – Kreative Nutzung und Gestaltung von Medieninhalten.
Gerhard Tulodziecki hat ein Medienkompetenzkonzept entwickelt, das fünf Aufgabenfelder vorgibt. Ziel ist ein aktiver, selbstbestimmter und kritisch-reflektierender Umgang mit Medien. Darüber hinaus sind gemeinsame Mediennutzung und Gespräche über Inhalte entscheidend für den Aufbau von Medienkompetenz bei Kindern.
Die Förderung von Medienkompetenz ist wichtiger denn je, da Schulen häufig nicht ausreichend auf die Herausforderungen der digitalen Welt eingehen. Eltern, die über eine bessere Medienkompetenz verfügen, sind in der Lage, ihre Kinder sicher in der digitalen Welt zu begleiten und sie vor Risiken wie Cybermobbing zu schützen. Weitere Informationen zur Veranstaltung in Fürstenfeldbruck sind unter familienstuetzpunkt@nbh-fuerstenfeldbruck.de erhältlich.