Zukunft der Neurotechnologie: Konferenz in Berlin diskutiert ethische Fragen!
Hotel Abion Spreebogen, 10557 Berlin, Deutschland - Am 7. April 2025 findet im Hotel Abion Spreebogen in Berlin die vierte Konferenz zum Thema neuroadaptive Technologien, bekannt als NAT’25, statt. Diese Veranstaltung richtet sich an Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Physiologisches Computing, Angewandte Neurowissenschaften und Passive Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCIs). Das Ziel der Konferenz ist der Austausch von Forschungsfragen und -ergebnissen zwischen den Bereichen Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und intelligente Systeme. Ein zentrales Element der Konferenz ist die Identifizierung gemeinsamer Ziele und Unternehmungen im Bereich neuroadaptiver Technologien.
Zu den Themen, die auf der NAT’25 behandelt werden, zählen unter anderem Echtzeit-Signalverarbeitung, der Unterschied zwischen unbeaufsichtigtem und beaufsichtigtem maschinellen Lernen sowie der Entwurf neuroadaptiver Interaktionen und erklärbarer künstlicher Intelligenz. Neben der technischen Diskussion stehen auch ethische Fragestellungen im Fokus, wie die Verantwortung für Handlungen, Sicherheit und die Implementierung cloud-basierter Lösungen für Datenmanagement. Weitere Informationen zur Konferenz sowie zur Anmeldung sind auf der Website der BTU verfügbar, die die Veranstaltung organisiert hier.
Technologischer Fortschritt in der BCI-Forschung
2023 gilt als ein entscheidendes Jahr für Gehirn-Computer-Schnittstellen, da bedeutende technologische Entwicklungen und regulatorische Anforderungen zusammenkommen. Im Februar 2023 wurde BCI als Technologie des Jahres ausgezeichnet. Diese Schnittstellen ermöglichen eine direkte Verbindung zwischen dem menschlichen Gehirn und externen Geräten, die neuronale Aktivität aufzeichnen und stimulieren können. Potenzielle Anwendungen reichen von der Behandlung neurologischer Störungen bis hin zur Verbesserung menschlicher Fähigkeiten.
Neue Forschungsberichte, die im August 2023 in «Nature» veröffentlicht wurden, zeigen Fortschritte bei der Übersetzung neuronaler Signale in Sprache mit Geschwindigkeiten nahe der normalen Konversation. Zwei Ansätze wurden dabei getestet: Einer verwendete intracortical-mikroelektrodenarrays und der andere elektrokortikographische Elektrodenarrays. Beide Ansätze zeigen vielversprechende Ergebnisse und könnten entscheidend zur weiteren Entwicklung von BCIs beitragen laut einer Analyse in Nature.
Ethische Richtlinien für BCIs
An der Universität Tübingen wurden kürzlich ethische Richtlinien für den Einsatz von Gehirn-Computer-Schnittstellen formuliert. Diese Richtlinien konzentrieren sich auf Datenschutz, Haftung und Sicherheit – Aspekte, die in der bisherigen Diskussion oft vernachlässigt wurden. Ein zentrales Anliegen ist die Einführung einer „Veto“-Funktion, die es Nutzern ermöglichen würde, unbeabsichtigte Befehle jederzeit zu unterbrechen. Die Sorgen über „Brainjacking“ und den Missbrauch gesammelter Daten sind ebenfalls von großer Bedeutung.
Die Wissenschaftler betonen die Dringlichkeit, klare rechtliche und ethische Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Verantwortung bei der Übersetzung von Hirnaktivität in Steuersignale zu klären. Zudem wird gefordert, dass Daten temporär und sicher verschlüsselt gespeichert werden, ähnlich einer Flugzeug-Blackbox wie im Bericht der Universität Tübingen erwähnt.
In Anbetracht des wachsenden Interesses von privaten Investoren, darunter prominente Persönlichkeiten wie Mark Zuckerberg und Elon Musk, wird die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Möglichkeiten, Grenzen und Risiken dieser Technologien als essenziell angesehen. Die Expertise ehemaliger Forscher, wie Niels Birbaumer, der 1999 eine Methode für Patienten mit Locked-In-Syndrom entwickelte, bleibt grundlegend für das Verständnis der praktischen Anwendungen von BCIs in der Zukunft.
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Ort | Hotel Abion Spreebogen, 10557 Berlin, Deutschland |
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