Wirtschaft

Kurzarbeit in der Region: Unternehmen in Ravensburg melden massiv Anzeigen an

Unternehmen im Abschwung: Wie wirkt sich der Fachkräftemangel auf die Kurzarbeit aus?

Die aktuelle Entwicklung in der Wirtschaft zeigt ein zunehmendes Zurückfahren der Investitionspläne vieler Unternehmen. Ein prominentes Beispiel dafür ist Elobau, Leutkirchs größter Arbeitgeber, der Teile seiner Belegschaft in Kurzarbeit schickt. Dieser Schritt ist kein Einzelfall, da laut Daten der Bundesagentur für Arbeit im Landkreis Ravensburg mehrere Unternehmen denselben Weg eingeschlagen haben.

Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) warnt vor einer möglichen Zunahme von Kurzarbeit in der Region aufgrund des anhaltenden Konjunkturabschwungs. Unternehmen greifen gerne auf Kurzarbeit zurück, um einen Stellenabbau zu vermeiden, insbesondere aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels.

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Im Landkreis Ravensburg haben im März rund 30 Unternehmen mit insgesamt 560 Mitarbeitern Kurzarbeit angezeigt, im Vergleich zu 300 betroffenen Mitarbeitern im Februar. Die IHK betont, dass die Unternehmen sowohl ihre Investitions- als auch ihre Beschäftigungspläne zurückfahren, um die wirtschaftlichen Belastungen auszugleichen.

Es wird erwartet, dass die Kurzarbeit in den nächsten Monaten an Bedeutung gewinnen wird, da die Unternehmen darum bemüht sind, qualifiziertes Personal zu halten. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben fordert von der Politik eine Unterstützung der Wirtschaft, insbesondere durch Entlastungen bei den hohen Energiepreisen und der als belastend empfundenen Bürokratie. Maßnahmen wie der Ausbau erneuerbarer Energien und eine Reduzierung der Stromsteuer könnten die Situation verbessern.

In Anbetracht des anhaltenden Konjunkturabschwungs bleibt die weitere Entwicklung in der Region unsicher. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die wirtschaftlichen Unsicherheiten zu bewältigen und gleichzeitig ihre Mitarbeiter zu halten. Die Forderungen nach weniger Bürokratie und finanzieller Entlastung könnten entscheidend sein, um die Wirtschaft in der Region zu stabilisieren.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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