Sport

Unterrepräsentiert: Ostdeutsche Führungskräfte in deutschen Institutionen

Ostdeutsche in deutschen Führungsebenen des Sports - eine unterschätzte Problematik

Die Analyse des Koblenzer Forschers Lutz Thieme zeigt, dass ostdeutsche Menschen in Führungspositionen des deutschen Sports deutlich unterrepräsentiert sind. Aktuell werden nur 14 Prozent der insgesamt 72 hauptamtlichen Leitungsstellen von Personen mit ostdeutscher Sozialisation besetzt, obwohl etwa 17 Prozent der deutschen Bevölkerung in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind. Besonders auffällig ist, dass der Anteil in den ehrenamtlichen Gremien mit nur 8,23 Prozent sogar noch geringer ist.

Die Untersuchung weist darauf hin, dass der Sport im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Wissenschaft oder Wirtschaft die geringste „Repräsentationslücke“ für Menschen aus dem Osten aufweist. Trotzdem besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Vielfalt und Diversität in Führungspositionen des Sports zu fördern und eine gerechte Vertretung sicherzustellen.

Es ist wichtig, Mechanismen und Programme zu entwickeln, die talentierten Personen aus Ostdeutschland den Zugang zu Führungspositionen im Sport erleichtern und Chancengleichheit gewährleisten. Nur durch eine vielfältige und inklusive Führungsebene kann der deutsche Sport sein volles Potenzial entfalten und die Interessen aller Bevölkerungsgruppen angemessen vertreten.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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