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Juristen fordern Aufhebung des Instagram-Verbots in der Türkei

Zwei prominente Rechtsprofessoren haben in Ankara gegen das seit dem 2. August 2024 in der Türkei verhängte Instagram-Verbot Klage eingereicht, da sie die Maßnahme als verfassungswidrig ansehen und damit das Recht auf Meinungsfreiheit für die über 48 Millionen Instagram-Nutzer im Land verteidigen wollen.

Die Einschränkung der Internetfreiheit in der Türkei hat in den letzten Jahren zunehmend die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Eine aktuelle Kontroverse betrifft das Verbot von Instagram, das am 2. August 2024 in Kraft trat. Die beiden bekannten Juraprofessoren Yaman Akdeniz und Kerem Altıparmak haben nun rechtliche Schritte unternommen, um gegen dieses Verbot vorzugehen.

Das Verbot und seine Hintergründe

Die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Instagram wegen angeblicher Zensur und des ausbleibenden Entfernens von als anstößig erachteten Inhalten gesperrt. Laut der türkischen Telekommunikationsbehörde (BTK) sei Instagram nicht den Richtlinien über „Katalogverbrechen“ gefolgt. Diese weitreichende Entscheidung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Plattform selbst, sondern auch auf die Freiheit der Meinungsäußerung und die Informationsrechte der über 48 Millionen Instagram-Nutzer in der Türkei.

Die rechtliche Auseinandersetzung

Akdeniz und Altıparmak, die die Freedom of Expression Association gegründet haben, haben beim 13. Verwaltungsgericht in Ankara einen Antrag auf Aufhebung des Verbots eingereicht. In ihrer Stellungnahme betonen sie, dass dieses Verbot grundlegende Rechte gemäß der türkischen Verfassung verletzt, insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung und Informationszugang. Sie fordern, dass das Gericht den Fall an das Verfassungsgericht weiterleitet, um die rechtlichen Aspekte des Verbots zu prüfen.

Das Ziel der Petition

Die Juraprofessoren argumentieren, dass der Mangel an Transparenz in der Entscheidung der BTK, die Details des Verbots nicht offenzulegen, gegen Artikel 40 der türkischen Verfassung verstößt. Dieser Artikel schützt das Recht der Bürger auf schnellen Zugang zu kompetenten Behörden, wenn ihre verfassungsmäßigen Rechte verletzt werden.

Breitere Auswirkungen auf die Gesellschaft

Das Verbot von Instagram ist nicht isoliert; es stellt einen Teil der größeren Tendenz in der Türkei dar, die Meinungsfreiheit im Internet einzuschränken. In den letzten Jahren wurden auch andere soziale Medien wie Facebook und Wikipedia zeitweise blockiert. Solche Maßnahmen werfen Fragen auf über die staatliche Kontrolle und die Möglichkeiten der Bürger, sich zu äußern.

Fazit und Ausblick

Die rechtlichen Bemühungen von Akdeniz und Altıparmak sind von zentraler Bedeutung nicht nur für die Zukunft von Instagram in der Türkei, sondern auch für den Schutz der Grundrechte im digitalen Raum. Sie beleuchten die Herausforderungen, die die türkische Gesellschaft in Bezug auf die digitale Freiheit und die Einhaltung von Menschenrechten bewältigen muss. Die fortdauernde Beschränkung von sozialen Medien könnte langfristige Folgen für die politische Landschaft und das gesellschaftliche Klima in der Türkei haben.

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