Im Zuge der landesweiten Proteste an US-Universitäten gerät Präsident Biden in die Kritik. Neben den Teilnehmern der Gaza-Demo äußern auch pro-israelische Demonstranten ihren Unmut. Propalästinensische und proisraelische Demonstrationen fanden an verschiedenen Universitäten in den USA statt. Eine besonders bemerkenswerte Situation ereignete sich bei einem Protest in Tuscaloosa, Alabama, an der University of Alabama. Ein Video, das in den sozialen Medien kursierte, zeigte, wie Teilnehmer beider Lager „F*ck Joe Biden“ riefen, was auf eine breite Ablehnung des Präsidenten hindeutet.
Die Proteste an den US-Universitäten könnten auch politische Auswirkungen haben, insbesondere auf den Wahlkampf von Präsident Biden. Er wurde bereits bei den Vorwahlen in einigen Bundesstaaten wie Michigan für seine Unterstützung Israels gerügt. Einige Teile der US-Bevölkerung sind unzufrieden mit Bidens Israel-Politik. Kampagnen wurden gestartet, die dazu aufriefen, Biden nicht zu unterstützen, bis er seine Haltung zu Israel ändert, was dazu führte, dass einige Wähler ihre Stimme „uncommitted“ abgaben, obwohl Biden letztendlich die Vorwahl in Michigan gewann.
Die Demonstranten fordern von den Universitäten, Beziehungen zu Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu beenden und sich für einen Waffenstillstand im Israel-Konflikt einzusetzen. In den letzten Wochen wurden Hunderte von Studenten im Rahmen der Proteste festgenommen. Bidens Reaktion auf die Proteste löste gemischte Reaktionen aus. Er verurteilte „antisemitische Proteste“ und erntete Kritik von beiden Seiten.
Das Wahljahr bringt die Frage auf, ob Biden weiterhin auf die Unterstützung junger Wähler zählen kann. Laut CNN ist die Unzufriedenheit unter jungen Amerikanern in den USA gestiegen. In einer aktuellen Umfrage liegt Biden bei den 18- bis 34-Jährigen 11 Prozentpunkte hinter seinem potenziellen Gegner Donald Trump. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 trugen die Stimmen der jungen Wähler maßgeblich zu Bidens knappen Sieg bei.