Politik

Kontroverse um ARD-Personalie: Kritik an Anna Engelke als Vize-Chefin und Moderatorin

ARD-Zoff um Top-Personalie: Enthüllungen über Interessenkonflikte | Politik

Anna Engelke wird ab dem 1. Juli die neue Vize-Chefin des Hauptstadt-Studios der ARD und die Moderatorin von „Bericht aus Berlin“. Diese Top-Personalie stößt jedoch bei ihren Kollegen auf Kritik, da sie eine unvereinbare Regierungsnähe befürchten. Engelke begann ihre journalistische Karriere beim NDR und berichtete aus verschiedenen Städten, darunter Bonn, Berlin und Washington. In der Zeit von 2017 bis 2022 war sie jedoch freigestellt und arbeitete als Sprecherin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Die NDR-Kollegen von Anna Engelke machten in Tweets deutlich, dass sie Bedenken wegen möglicher Interessenkonflikte haben. Sie sehen den Wechsel von der politischen Arbeit zur journalistischen Tätigkeit kritisch, da solche Seitenwechsel die Unabhängigkeit der Berichterstattung in Frage stellen könnten. Der rbb, der für das ARD-Hauptstadt-Studio verantwortlich ist, verteidigt jedoch die Entscheidung und betont, dass Engelkes frühere Tätigkeit als Sprecherin des Bundespräsidenten ihrer journalistischen Arbeit nicht im Wege stehe.

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Neben der Diskussion um Anna Engelke wirft auch der Fall von Ulrike Demmer Fragen auf. Demmer, die seit September 2023 Intendantin des rbb ist, war von 2016 bis 2021 stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Dieser weitere Fall zeigt deutlich, dass Mitarbeiter:innen aus der Politik zurück in den Journalismus wechseln und wirft die Frage auf, warum Sendeanstalten solche Rückkehrrechte gewähren. Die Debatte um die Regierungsnähe im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird somit weiter angeheizt.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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