Politik

Europawahl-Interesse schwankt: nationale Politik überwiegt im Fokus der Wähler – Experten erklären warum

Warum die EU-Politik uns nicht fesselt - und wie wir das ändern können

Die Europawahlen stehen nur noch fünf Wochen entfernt, und laut dem ARD-Deutschlandtrend ist das Interesse der Befragten gespalten. Etwa die Hälfte zeigt großes Interesse an der Wahl, während fast genauso viele sich nicht für die Europawahl interessieren. Politikwissenschaftlerin Daniela Braun von der Universität des Saarlands findet dieses Ergebnis nicht überraschend. Sie weist darauf hin, dass seit den ersten Europawahlen im Jahr 1979 ein konstanter Trend zu beobachten ist – die nationale Politik ist oft spannender und näher an der Bevölkerung als die EU-Politik.

Europa hat schon immer mit dem Problem zu kämpfen gehabt, dass die Menschen die EU und ihre politischen Themen als entfernt empfinden. Dies wird verstärkt durch europaskeptische Parteien, die das Interesse der Bürger an europäischer Integration durch ihre kritische Haltung sogar steigern können. Denn diese Parteien haben ein starkes Eigeninteresse daran, die EU zu kritisieren und dadurch ihre eigene politische Agenda voranbringen zu können.

Es ist daher leicht, Kritik an der Europäischen Union zu üben und negative Stimmung zu schüren, aber deutlich schwerer, Begeisterung und Interesse für die europäische Politik zu wecken. Dieser Balanceakt zwischen Kritik und positiver Darstellung der EU ist eine Herausforderung, der sich politische Akteure und Experten wie Daniela Braun immer wieder stellen müssen. Durch eine gezielte Kommunikation und Aufklärungsarbeit könnten jedoch die Bürger besser für die europäische Politik sensibilisiert und informiert werden, um so das Interesse an der EU zu steigern.

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Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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