Trichet spricht in Hildesheim: Die Zukunft der EU im Fokus
Hörsaal 2, Universität Hildesheim, Hildesheim, Deutschland - Die Universität Hildesheim wird am Montag, den 7. April 2025, um 18:15 Uhr, den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, bei den Hildesheimer Finanz-, Wirtschafts- und Währungsgesprächen begrüßen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal 2 statt und wird von Geschichtsprofessor Michael Gehler geleitet, der auch das Institut für Geschichte an der Universität Hildesheim führt. Trichet, der von 2003 bis 2011 die EZB leitete, bringt eine Fülle von Erfahrungen aus dem wirtschaftlichen und politischen Bereich mit, einschließlich seiner Mitwirkung an der Einführung des Euro.
Im Rahmen des Gesprächs werden verschiedene Themen erörtert, darunter der Zusammenhang von Wirtschaft und Finanzen sowie historische und politische Perspektiven zur Zukunft der Europäischen Union (EU). Spezifisch wird die Rolle der EZB in der Euro-Krise sowie die deutsch-französische Zusammenarbeit beleuchtet. Auch der Einfluss des Ukraine-Kriegs auf die EU und die Sicherheit in Europa stehen dabei im Mittelpunkt. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, mit deutscher Übersetzung per Bildschirmtext.
Ein Beitrag zur europäischen Integration
Die Gesprächsreihe an der Universität Hildesheim ist eine Fortführung der Europagespräche, die von Professor Gehler seit 2007 durchgeführt werden. Diese Reihe zielt darauf ab, eine Verknüpfung zwischen Geschichte und Gegenwart zu schaffen und wichtige Kernthemen aus Wirtschaft, Politik und Historie zu erschließen. Teilnehmende haben auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und eigene Perspektiven einzubringen.
Jean-Claude Trichet, der in einem aktuellen Interview zur EZB die Herausforderungen und Erfolge während seiner Amtszeit reflektiert, hebt hervor, dass der durchschnittliche Inflationssatz seit der Einführung des Euro nahe der Zielmarke von 2% liegt, was für das Vertrauen der Bevölkerung spricht. 79% der Bürger in der Eurozone haben Vertrauen in die EZB, ein Anzeichen für die Stabilität, die während seiner Amtszeit gefördert wurde.
Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen
Die EZB hat in den letzten Jahren sieben Mal die Zinsen angehoben, um auf steigende Inflationsraten zu reagieren, die unter anderem durch geopolitische Spannungen und die Energiekrise beeinflusst werden. Trichet betont, dass die EZB ihre Verantwortung ernst nimmt und die Schwere der Inflation nicht unterschätzt hat. Diese Problematik wird verstärkt durch das Angebot eines Schocks und strukturelle Veränderungen innerhalb der Wirtschaft, die aus der Ukraine-Krise und den nachfolgenden Lieferengpässen resultieren.
Christine Lagarde, die aktuelle Präsidentin der EZB, machte in Bezug auf die Inflation, die in einigen Ländern den zweistelligen Bereich erreicht hat, deutlich, dass es notwendig ist, Zinssätze zu erhöhen, um das mittelfristige Inflationsziel zu erreichen. Die EZB sieht sich einem geänderten Inflationsumfeld gegenüber, was bedeutet, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen klar und konsistent gestaltet werden müssen. Lagarde ist überzeugt, dass die EZB entschlossen ist, die Inflation auf den Zielwert zurückzuführen.
Die bevorstehende Veranstaltung an der Universität Hildesheim bietet somit nicht nur die Möglichkeit, von Trichets umfangreicher Erfahrung zu profitieren, sondern auch die Chance, eine tiefere Diskussion über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Europäischen Union zu führen. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft könnte entscheidende Impulse für die europäische Integration liefern, die für die Stabilität und den Frieden in Europa von zentraler Bedeutung ist.
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Ort | Hörsaal 2, Universität Hildesheim, Hildesheim, Deutschland |
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