Großmutter (84) vor Gericht: Enkel macht sie zur Geldwäsche!
Torgelow, Deutschland - In einem aufsehenerregenden Fall von Geldwäsche steht eine 84-jährige Großmutter aus Torgelow, Vorpommern-Greifswald, vor Gericht. Sie ist die älteste Angeklagte, die jemals in Mecklenburg-Vorpommern vor einem Richter erschienen ist. Der Richter Gerald Fleckenstein führt den Prozess, in dem die Seniorin aufgrund der illegalen Aktivitäten ihres Enkels, der wegen Drogendelikten in Haft ist, angeklagt wurde. Der Enkel, 39 Jahre alt, verbüßt derzeit eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten, die ihm im Januar 2024 wegen seines Drogenhandels auferlegt wurde.
Die Großmutter bestreitet die Vorwürfe, muss jedoch eine Immobilie im Wert von über 80.000 Euro sowie 47.000 Euro aus krummen Geschäften an den Staat zurückgeben. Die Ermittlungen ergaben, dass der Enkel zwischen 2019 und 2023 in der Wohnung der Großmutter Drogen verkaufte. Bei Durchsuchungen fanden die Behörden große Mengen Drogen, darunter 10 Kilogramm Marihuana und 0,5 Kilogramm Amphetamine. Besonders brisant: Im Bettkasten der Großmutter wurden etwa 200.000 Euro entdeckt, teilweise in Stoffe eingenäht, was den Verdacht auf Geldwäsche erhärtet.
Behauptungen und Aussagen vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft ist skeptisch gegenüber den Aussagen der Großmutter und glaubt nicht, dass sie unwissend war. Ein Mietvertrag zwischen ihr und ihrem Enkel weckt zusätzliche Verdachtsmomente hinsichtlich der Herkunft des Geldes. Trotz ihrer Einsprüche gegen einen Strafbefehl, der eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen vorsieht, wurde das Gericht überzeugt, dass sie von der Familie vorgeschickt wurde, um die Geldquelle zu verschleiern. Schließlich wurde eine Geldstrafe von 4.000 Euro verhängt, und die Einziehung der Gelder sowie der Immobilie wurde angeordnet.
Aktuell muss der Bundesgerichtshof prüfen, ob die 220.000 Euro aus dem Bett der Großmutter rechtsgültig eingezogen werden können. Ihr Verteidiger argumentiert, dass das Geld aus Erbschaften und Ersparnissen stamme und hat gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt.
Organisierte Kriminalität in Europa
<pIn einem verwandten Thema findet in Luzern eine behördliche Untersuchung gegen ein Reisebüro statt, das verdächtigt wird, als Dreh- und Angelpunkt für Geldwäsche im Drogenhandel zu agieren. Die Bundesanwaltschaft untersucht mehrere Verdächtige mit Verbindungen zur kosovo-albanischen Drogenmafia. Über ein Jahr hinweg wurden mehr als 750 Besuche von mutmaßlichen Drogenkurieren in dem Reisebüro registriert, was auf umfangreiche, kriminelle Aktivitäten hinweist.
Mehrere Verdächtige, darunter der Inhaber des Reisebüros und seine Söhne, wurden kürzlich verhaftet. Abgehörte Gespräche bestätigen den Verdacht auf Geldabholungen und Unregelmäßigkeiten in finanziellen Transaktionen. Der Geschäftsinhaber sowie seine Söhne sollen über sieben Millionen Franken gewaschen haben, indem sie Bargeld entgegennahmen und Transporte nach Albanien organisierten.
Diese Fälle werfen ein grelles Licht auf die Problematik der organisierten Kriminalität und der Geldwäsche in Europa. Die Verlinkungen zwischen verschiedenen Drogenhandelsnetzwerken und illegalen Finanztransaktionen sind florierend, wie die Ermittlungen in Luzern und der Fall der Großmutter in Torgelow zeigen. Für alle Involvierten gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Für weiterführende Informationen zu den Vorfällen und den rechtlichen Rahmenbedingungen können Sie diese Links nutzen: Nordkurier, Bluewin, Europäische Kommission.
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Ort | Torgelow, Deutschland |
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