Trump bleibt hart: Globale Zölle gefährden die Weltwirtschaft!
USA - Die US-Regierung bleibt auch nach anhaltender internationaler Kritik standhaft in ihrer Entscheidung, ein umfassendes Zollpaket umzusetzen. Handelsminister Howard Lutnick erklärte, dass für die neuen Zölle kein Aufschub vorgesehen sei. Diese Zölle, die von US-Präsident Donald Trump angekündigt wurden, sollen die Regeln des globalen Handels neu definieren und werden voraussichtlich nicht bald verschwinden. Lutnick betont, dass die Vereinigten Staaten den Welthandel aktiv umgestalten müssen, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Die Zölle, die bereits in der ersten Phase in Kraft sind, beinhalten pauschale Abgaben von 10% auf Importe aus nahezu allen Ländern. Finanzminister Scott Bessent unterstrich in diesem Kontext, dass vertragliche Änderungen bezüglich der Zölle nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen verhandelbar seien. Kevin Hasset, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, berichtete zudem, dass über 50 Länder die US-Regierung kontaktiert haben, um Handelsverhandlungen zu beginnen. Der nächste Schritt in Trumps Zollstrategie wird am 9. April erwartet, wenn ein Mechanismus für höhere Zölle auf Importe aus Ländern mit einem hohen Handelsdefizit gegenüber den USA eingeführt werden soll.
Ökonomische Bedenken und historische Analogien
Die Reaktionen aus der internationalen Wirtschaft auf die US-Zollpolitik sind gemischt und häufig von Besorgnis geprägt. Ökonomen weltweit zeigen Unverständnis für die von Trump verfolgte Strategie und warnen vor potenziellen Folgen, die mit den verheerenden Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre verglichen werden. Eine solche Vergleichbarkeit wird insbesondere von Roberto Azevdo, dem ehemaligen Generaldirektor der Welthandelsorganisation, herangezogen. Er erinnert an das Smoot-Hawley-Zollgesetz, das zu einer weltweiten Zolleskalation führte und den globalen Handel drastisch verringerte.
Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Bank, sieht deutliche Parallelen zu dieser Zeit des Protektionismus. Damals führte der Anstieg von Zöllen zu einem dramatischen Rückgang von Exporten und Importen, was impoverisierte ganze Nationen. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, ist zwar vorsichtiger, sieht jedoch die potenziellen Risiken einer solchen Politik, die die wirtschaftliche Lage in den USA schädigen könnte. Er hebt hervor, dass höhere Produktionskosten möglicherweise zu steigenden Preisen für amerikanische Verbraucher führen, während eine Zurückhaltung auf Seiten der Konsumenten auch globale Exporteure treffen könnte.
Aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Anders als in den 1930er-Jahren scheint die heutige wirtschaftliche Situation eine andere Grundlage zu haben. Krämer erinnert daran, dass die große Depression durch eine geplatzte Spekulationsblase ausgelöst wurde, während die aktuellen Zentralbanken die Fähigkeit besitzen, neues Geld zu schaffen, was ihnen mehr Handlungsspielraum gibt. In den USA herrscht derzeit nahezu Vollbeschäftigung, was einen markanten Unterschied zu den Arbeitslosenzahlen der damaligen Zeit darstellt.
Trotz dieser differenzierten Ansichten bleibt die Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen der Zollpolitik groß. Ken Rogoff, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, äußert seine Ratlosigkeit über die möglichen Folgen. Die weltweiten Märkte warten gespannt auf die sich weiterentwickelnden Zollmaßnahmen und deren Input auf die globale Wirtschaft.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | USA |
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