Bargeld-Krise: Sparkasse und Volksbank starten große Automaten-Kooperation!

Deutschland - Viele Deutsche legen großen Wert auf Bargeld und möchten jederzeit Zugang zu Geldautomaten haben. Allerdings ist die Anzahl der Geldautomaten von Sparkassen und anderen Banken in den letzten Jahren zurückgegangen. Diese Entwicklung geht einher mit einem Anstieg von Filialschließungen, die teilweise durch die zunehmende Nutzung von Onlinebanking und die Auswirkungen der Corona-Pandemie bedingt sind. Zudem kann die Nutzung von Geldautomaten anderer Banken teuer werden, was die Notwendigkeit eines breiten Zugangs zu Automaten verstärkt.

In Reaktion auf diese Herausforderungen haben die Sparkasse und die Volksbank begonnen, in rund 430 Fällen zusammenzuarbeiten. Diese Kooperation umfasst die gemeinsame Nutzung von Geldautomatenstandorten, was es Kunden beider Banken ermöglicht, an gemeinsamen Automaten ohne Zusatzgebühren Bargeld abzuheben. Diese gemeinsam genutzten Geldautomaten befinden sich in personallosen „Filialen“ in mehreren Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Präsenz zu erhöhen und auf das veränderte Kundenverhalten zu reagieren.

Herausforderungen beim Betrieb von Geldautomaten

Die Zusammenarbeit der beiden Banken ist auch eine Reaktion auf die Sicherheitsherausforderungen, denen Geldautomaten gegenüberstehen. Insbesondere im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland einen Höchststand an Sprengungen von Bargeldautomaten, bei denen rund 30 Millionen Euro gestohlen wurden. Diese Schäden umfassen nicht die Kosten, die durch Beschädigungen an Filialen und Automaten entstanden sind. Um diese Probleme zu adressieren, war eine Investition in die Sicherheit der Automatenstandorte notwendig. Genau wie im Vorjahr war auch 2023 die Anzahl der Automatensprengungen hoch, mit einem Diebstahl von 28,4 Millionen Euro.

Der Zugang zu Bargeld wird von den Nutzern zunehmend als schwierig empfunden. Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank haben mittlerweile 15% der Befragten Schwierigkeiten, einen Geldautomaten oder Bankschalter zu erreichen, was einen Anstieg von 6% im Vergleich zu früheren Erhebungen darstellt. Obwohl die Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden zwar wächst, bleibt Bargeld für viele Deutsche eine wichtige Zahlungsmethode.

Die Zukunft des Bargeldes

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 50% aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen bezahlt, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu 2021 darstellt, als der Anteil noch bei 58% lag. Dennoch bleibt Bargeld für eine Mehrheit der Bevölkerung wichtig, und 44% der Befragten würden bei freier Wahl unbar bezahlen. Trotz des abnehmenden Anteils der Barzahlungen glauben etwa zwei Drittel der Teilnehmer, dass Bargeld auch in 15 Jahren noch nutzbar sein wird, auch wenn fast die Hälfte der Befragten in dieser Zeit einen Rückgang der Bargeldnutzung erwartet.

Die Bundesbank setzt sich dafür ein, Bargeld als kostengünstiges und effizientes Zahlungsmittel verfügbar zu halten. Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Zahlungsverhalten ist zu beobachten, dass die Verbreitung bargeldloser Bezahlverfahren zunimmt, wobei der Anteil der Debitkartenzahlungen von 22% im Jahr 2021 auf 27% im Jahr 2023 gestiegen ist. Mobile Zahlungsmethoden sind ebenfalls auf dem Vormarsch, mit einem Anstieg auf 6% der Transaktionen.

Insgesamt liegt die Herausforderung für Banken und Finanzinstitute darin, den Zugang zu Bargeld zu gewährleisten und gleichzeitig auf die sich ändernden Bedürfnisse der Kunden zu reagieren.

Die Informationen zu den aktuellen Entwicklungen stammen von DerWesten, FR und Bundesbank.

Details
Vorfall Diebstahl
Ursache Zunahme von Onlinebanking, Auswirkungen der Corona-Pandemie
Ort Deutschland
Schaden in € 30000000
Quellen