Alarmstufe Rot: Asiatische Hornisse bedroht Bienen in NRW!

Mönchengladbach, Deutschland - Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die seit ihrem erstmaligen Auftreten in Nordrhein-Westfalen vor fünf Jahren eine besorgniserregende Verbreitung zeigt. In letzter Zeit zieht sie verstärkt die Aufmerksamkeit der Behörden und der Öffentlichkeit auf sich. Dennoch ist die Hornisse, die aufgrund ihrer vorwiegenden schwarzen Färbung und den typischen gelben Beinen zu erkennen ist, für Menschen ohne Allergien meist ungefährlich, kann jedoch Schmerzen durch ihren Stich verursachen.

Das Insekt wurde erstmals 2020 im Kreis Heinsberg nach Deutschland eingeschleppt, vermutlich durch asiatische Importwaren. In den letzten Jahren wurden auch Sichtungen in großen Städten wie Köln, Düsseldorf, und Duisburg sowie im Kreis Viersen registriert. Vor allem Flussauen und Stadtränder unterhalb 200 Höhenmetern stellen bevorzugte Lebensräume für die Asiatische Hornisse dar. Trotz ihres schmerzhafteren Stichs im Vergleich zu heimischen Bienen stellt die Asiatische Hornisse eine erhebliche Bedrohung für die Biodiversität dar, da sie gezielt Bienenvölker angreift.

Bedrohung der Biodiversität

Die Asiatische Hornisse wurde in NRW zur ernsthaften Gefahr für die heimische Fauna erklärt. Besonders gefährdet sind die heimischen Honigbienen, die keine speziellen Abwehrmechanismen gegen die Angriffe der Hornisse haben. Diese Insekten sind nicht nur eine Bedrohung für Bienenstöcke, sondern sie reißen auch Fraßschäden an Obst- und Weinbaukulturen. Im vergangenen Jahr gingen über 1.385 Meldungen über Sichtungen bei den zuständigen Behörden ein, was im Vergleich zu lediglich rund 400 Meldungen im Jahr 2023 einen dramatischen Anstieg darstellt.

Die Lebensweise der Asiatischen Hornisse unterscheidet sich klar von der europäischen Verwandtschaft. Während die Königin bis zu 3 cm groß werden kann, erreichen die Arbeiterinnen eine Länge von bis zu 2,4 cm. Ihre Nester befinden sich häufig in hohen Baumkronen, wo sie vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Oft bauen die Hornissen ab März Primärnester in Hecken, Büschen oder Dachüberständen, die leichter zu entfernen sind als die späteren Sekundärnester.

Erkennen und Melden von Sichtungen

Bürger werden aufgerufen, Sichtungen der Asiatischen Hornisse umgehend zu melden. Die zuständigen Behörden in Städten wie Mönchengladbach bitten eindringlich darum, die Nester und die Hornissen selbst zu beobachten und notieren, jedoch eine eigenständige Entfernung zu vermeiden. Dies sollte nur von Fachpersonal durchgeführt werden, da die Hornissen bei Störungen aggressiv reagieren können. Eine nützliche Meldeplattform ist die App „Meine Umwelt“, die den Austausch von Informationen über solche Sichtungen erleichtert.

Die Zunahme invasiver Arten, zu denen die Asiatische Hornisse zählt, wird durch den globalen Handel und Verkehr begünstigt. Aktuell sind in Deutschland etwa 900 etablierte Neobiota-Arten bekannt, die zusammen rund 1 % der insgesamt etwa 74.000 Arten ausmachen. Diese Entwicklungen erfordern Maßnahmen zum Schutz der bestehenden Biodiversität, da invasive Arten wie die Hornisse sich aufgrund veränderter klimatischer Verhältnisse weiter verbreiten könnten.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ernst genommen werden muss, um die heimischen Ökosysteme zu schützen. Bürger, die auf diese Art stoßen, sollten informierte Entscheidungen treffen und ihre Beobachtungen melden.

Weitere Informationen findet man auf den Webseiten von Ruhr24, 24Rhein und BFN.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Einschleppung mit asiatischen Importwaren
Ort Mönchengladbach, Deutschland
Quellen