In Sachsen fehlen 1.100 Lehrstellen – Wie Unternehmen versagen!

Dresden, Deutschland - In Sachsen stehen die Schulabgänger derzeit vor einer komfortablen Situation, da es etwa 9.400 unversorgte Bewerber und rund 10.500 offene Lehrstellen gibt. Klaus-Peter Hansen, der Chef der Landesarbeitsagentur, beschreibt die Lage als „sehr komfortabel“, jedoch gibt es in einigen Regionen, insbesondere in den Direktionsbezirken Dresden und Leipzig, bereits erste Anzeichen einer Verschlechterung. Hierbei gibt es mehr Schulabgänger als freie Plätze. Während früher die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage bei bis zu 3.000 offenen Stellen lag, wurden im Vergleich zum Vorjahr 1.200 Lehrstellen weniger gemeldet, obwohl die Zahl der Bewerber fast gleich geblieben ist. Hansen führt dieses Phänomen auf allgemeine wirtschaftliche Unsicherheiten zurück.

Aktuell bilden in Sachsen lediglich 17.000 von etwa 100.000 Unternehmen Azubis aus, was weniger als jedem sechsten Betrieb entspricht. Hansen betont die Wichtigkeit der Investitionen in den Nachwuchs und kritisiert Unternehmen, die sich nicht an der Ausbildung beteiligen. Er weist darauf hin, dass Sachsen noch weit entfernt von den Verhältnissen im Jahr 2005 ist, als es 54.000 Bewerber für 24.000 Lehrstellen gab.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Arbeitsagentur bereitet sich auf eine mögliche Verschärfung der Situation vor und sucht nach neuen Wegen, Schulabgänger zu unterstützen. Florian Riedel, Berufsberater der Landesarbeitsagentur, spricht dabei von digitalen Hilfen und Speeddatings, um die Übergänge von der Schule in die Berufsausbildung zu erleichtern. Einige Schulen, wie der Dresdner Campus Cordis, setzen aktiv auf Berufsvorbereitung durch Elternvorträge und enge Kooperationen mit Unternehmen. Der Campus bietet individuelle Lernwege und ermöglicht Praktika bereits in der 8. und 9. Klasse an.

Schulabgänger können aus insgesamt 330 Ausbildungsberufen wählen, wobei ein Drittel sich auf die Top-10-Berufe konzentriert. Zu den beliebtesten Berufen gehören Verkäufer/in und Kfz-Mechatroniker/in. In spezifischen Branchen, wie etwa Fleischereien sowie im Beton- und Stahlbau, ist die Anzahl der freien Lehrstellen pro Bewerber hoch.

Sachsen im Überblick

Sachsen ist nicht nur ein wichtiges Ausbildungsland, sondern bietet auch eine Vielzahl an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt von Dresden ist berühmt für ihre barocken Bauwerke, darunter der Zwinger, die Semperoper und die Frauenkirche. Weitere kulturelle Highlights sind das Karl-May-Museum in Radebeul, das sich mit dem Leben der Indianer Nordamerikas und Karl May befasst, sowie das staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz, das sich mit der Landesarchäologie Sachsens beschäftigt.

Für Naturfreunde ist das Erzgebirge ein beliebtes Ziel. Insbesondere die Region rund um die Greifensteine bietet beeindruckende Ausblicke. Der Nationalpark Sächsische Schweiz zieht Besucher mit Aktivitäten wie Felsklettern und dem „Boofen“, also Übernachtungen unter einem Felsvorsprung, an. Zu den natürlichen Sehenswürdigkeiten zählen die Aussichtsplattform auf der Bastei und die Festung Königstein, eine der größten Bergfestungen Europas. Sachsen hat auch eine aktive Sportszene, insbesondere im Fußball mit Teams wie RB Leipzig, SG Dynamo Dresden und FC Erzgebirge Aue. Auch die deutsche Motorrad-Weltmeisterschaft findet in Sachsen statt, was dem Bundesland einen weiteren sportlichen Glanz verleiht. Weitere populäre Sportarten sind Eishockey, Handball und Basketball.

Die lokale Wirtschaft und die Perspektiven für junge Leute in Sachsen stehen vor großen Herausforderungen, doch die Anstrengungen, Ausbildungszahlen zu erhöhen und die Jugendlichen gezielt zu unterstützen, sind vielversprechend.

Sächsische.de berichtet über die aktuelle Situation in der Ausbildungslandschaft Sachsen.

— Weitere Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten in Sachsen finden Sie auf ausbildung.de.

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Ort Dresden, Deutschland
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