Brose kündigt drastischen Stellenabbau: Sorgen um Produktionsstandorte!

Würzburg, Deutschland - Brose, ein traditioneller Autozulieferer mit Sitz in Coburg, sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, die die gesamte Branche betreffen. Mit einem angekündigten Stellenabbau steht das Unternehmen nicht allein; die Probleme sind in der deutschen Automobilindustrie weit verbreitet und scheinen einen kritischen Punkt erreicht zu haben. Laut Merkur sind auch die Standorte in Würzburg von den Einschnitten betroffen. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Michael Stoschek, betont, dass es momentan an kostendeckenden Aufträgen fehle, während Brose gleichzeitig unter dem Druck leidet, dass es keine deutschen Wettbewerber gibt, die unter denselben Bedingungen produzieren.

Stefan Krug, der Vorsitzende der Geschäftsführung, berichtet von einem Jahresfehlbetrag von 100 Millionen Euro für das Jahr 2024 bei einem Umsatz von 7,7 Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die finanzielle Schieflage des Unternehmens, die durch einen ineffizienten Produktionsablauf verschärft wird. Brose wird als „zu groß, zu unflexibel, zu langsam“ beschrieben, was die Notwendigkeit eines Umdenkens und der Einführung flexiblerer Produktlösungen verdeutlicht.

Globaler Stellenabbau in der Automobilindustrie

Die Situation bei Brose ist Teil eines größeren Trends in der Autobranche. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens EY wurden im Jahr 2024 in der deutschen Autoindustrie rund 19.000 Stellen gestrichen. Dies ist der niedrigste Stand an Beschäftigten seit 2013. Tagesschau berichtet, dass weiterhin über 761.000 Menschen in der Industrie beschäftigt waren, aber bereits 2023 waren es noch rund 780.000, was die Abwärtstendenz unterstreicht.

Die Herausforderungen sind vielschichtig. Hohe Kosten, schwache Nachfrage und der langsame Hochlauf der Elektromobilität belasten die Hersteller und Zulieferer. Die Umsätze der Autoindustrie in Deutschland sind 2024 um fünf Prozent auf 536 Milliarden Euro gesunken. Dies hat zu einer Welle von Sparprogrammen geführt, die zahlreiche Unternehmen, darunter Mercedes-Benz und Volkswagen, zur Kündigung von Arbeitsplätzen zwingt.

Blick in die Zukunft

Trotz der Herausforderungen scheint die Branche Hoffnung auf eine Erholung zu haben, sobald die Probleme erkannt und angegangen werden. Brose ist international tätig und beschäftigt weltweit 32.000 Mitarbeiter in 24 Ländern, darunter auch hochwertige Produktionsstätten in Ländern mit niedrigen Lohnkosten. Das Unternehmen weiß um die Notwendigkeit, sich anzupassen, und plant, flexiblere und kostengünstigere Lösungen in der Produktion umzusetzen.

Langfristig beabsichtigt Brose, einen Investor zu suchen, möchte jedoch seine Identität als Familienunternehmen wahren. Der Enkel des Firmengründers Max Brose, Michael Stoschek, steht an der Spitze des Unternehmens und hat bereits angekündigt, dass eine Entscheidung zur Schließung des Werks in Würzburg im Sommer fallen könnte. Der Weg, den Brose eingeschlagen hat, spiegelt die turbulentere Zeit wider, in der die gesamte Automobilbranche aktuell steckt.

Details
Vorfall Stellenabbau
Ort Würzburg, Deutschland
Schaden in € 100000000
Quellen