Schüler wehren sich gegen „Exen“: Petition mit 54.000 Unterschriften!
München, Bayern, Deutschland - In Bayern nehmen die Proteste gegen unangekündigte Tests, bekannt als „Exen“, Fahrt auf. Eine 17-jährige Schülerin, Amelie N., hat sich entschlossen, eine Protestkampagne zu starten, die zunehmend Anklang bei ihren Altersgenossen findet. Laut pnp.de plant eine Gruppe von Schülern, am Dienstag im Landtag eine Petition mit fast 54.000 Unterschriften zu überreichen. Diese Petition wird der CSU-Bildungspolitikerin Ute Eiling-Hütig übergeben. Der schriftliche Ausdruck des Unmuts der Schüler wird von zahlreichen Organisationen, einschließlich des Bayerischen Elternverbands (BEV), unterstützt.
Amelie N. äußert sich vehement zu ihrer Initiative und betont die Notwendigkeit, dass die Politik die Anliegen der Schüler ernst nimmt. Bei einer Kundgebung in München, die Teil der Protestbewegung ist, versammelten sich etwa 500 Teilnehmer – weniger als die erhofften 1.000. Doch die Entscheidung, am 8. April mit der Petition einen sichtbaren Schritt zu machen, lässt die Schüler nicht aufgeben.
Unangekündigte Tests und ihre Kritiker
Unangekündigte Kurzarbeiten, oder Exen, sind kurze Tests, die ohne Vorwarnung durchgeführt werden können und ohne Vorankündigung in die Gesamtnote einfließen. Während Kritiker den hohen Stressfaktor und die fehlende Planbarkeit bemängeln, sehen Befürworter in ihnen eine ehrliche Möglichkeit, die Leistung der Schüler zu überprüfen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits im Januar eine Abschaffung dieser Prüfungen abgelehnt. Dies führt weiterhin zu einer heftigen Debatte über die Zukunft der Prüfungsformate in bayerischen Schulen.
Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Michael Schwägerl, argumentiert, dass der Verzicht auf unangekündigte Leistungsnachweise möglicherweise zu einer Erhöhung angekündigter Tests führen könnte. Er bezeichnet die Prüfungsdichte, die durch unangekündigte Tests verursacht wird, als das Hauptproblem, da sie Stress und Druck bei den Schülern auslöst. Einige Schulen in Bayern haben bereits begonnen, auf Exen zu verzichten, ohne dass negative Auswirkungen auf die Schülerleistungen festgestellt wurden.
Proteste und Forderungen
Die Protestbewegung hat sich auch in Form einer großen Demonstration manifestiert, die am 6. April unter dem Motto „Bayern legt los“ stattfand. Mehr als 1.000 Teilnehmer waren angemeldet, um gemeinsam gegen die unangekündigten Prüfungen zu protestieren. Die Initiatoren fordern eine modernere Prüfungsstruktur, die mehr Gewicht auf alternative und lebenspraktische Leistungsnachweise legt.
Die Schüler haben sich klar positioniert. Sie fordern eine stärkere Berücksichtigung ihrer Meinungen in der Bildungspolitik. Das Ziel ist nicht nur eine Reform der Prüfungsformate, sondern auch eine ganzheitliche Änderung der Evaluation in bayerischen Schulen. In dieser Gemengelage sieht Amelie N. auch die Chance, die Bildungspolitik in Bayern nachhaltig zu verändern.
Der Protest geht also weiter, während die Schüler am Dienstag die gesammelten Unterschriften im Landtag übergeben. Dies könnte der entscheidende Schritt sein, um die Debatte über unangekündigte Tests neu zu entfachen und die Zukunft der bayerischen Bildungspolitik zu beeinflussen.
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Vorfall | Protest |
Ort | München, Bayern, Deutschland |
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