Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Ausbildung
Hamburg (ots)
Die Zukunft der Arbeit wird stark von der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt. Reinhard Nissl, Personalleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland, erklärt in einem Interview, wie die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen den Weg für eine KI-gestützte Zukunft ebnen kann. Insbesondere die Carl Remigius Fresenius Education Group (CRFEG) nimmt eine Vorreiterrolle ein, indem sie eine datenschutzkonforme KI-Plattform namens NextGeneration:AI für 36.000 Studierende, Lehrende und Mitarbeitende eingeführt hat.
Die Einführung von KI-Plattformen in Bildungseinrichtungen
Die NextGeneration:AI-Plattform ermöglicht es Studierenden, den Umgang mit KI bereits während ihrer Ausbildung zu erlernen. Nissl betont, dass es wichtig ist, Junge Menschen darauf vorzubereiten, in einem Arbeitsumfeld zu agieren, das zunehmend von Automatisierung geprägt ist. Durch diese frühzeitige Schulung können sie die Fähigkeiten erwerben, die in der modernen Arbeitswelt gefragt sind.
Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Automatisierung
Trotz der Vorteile gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Arbeitsplatzverlusts durch den Einsatz von KI. Nissl erkennt an, dass einige Arbeitsfelder verschwinden werden, beruhigt jedoch mit der Aussicht, dass gleichzeitig neue entstehen. Unternehmen, einschließlich Microsoft, pflegen eine enge Zusammenarbeit mit Betriebsräten, um den Mitarbeitenden mögliche Ängste zu nehmen und transparent über die Implementierung von KI zu kommunizieren.
Wie sich der Arbeitsmarkt verändern wird
Besonders betroffen von der KI werden klassische Büroberufe sein, wo die Effizienz und Qualität der Dienstleistungen gesteigert werden können. Nissl erwähnt, dass beispielsweise in der medizinischen Forschung durch KI beschleunigte Ergebnisse erzielt werden können, was Ärzten mehr Zeit für den Kontakt zu Patienten verschafft. Auch im Engineering-Bereich wird der Umgang mit KI erforderlich sein, um beispielsweise Programmieraufgaben zu automatisieren.
Wichtige Fähigkeiten für die Zukunft
Um für den sich verändernden Arbeitsmarkt gewappnet zu sein, rät Nissl jungen Menschen, ihre Soft Skills zu fördern. Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, werden immer wichtiger. Nissl verweist auf seine eigene berufliche Laufbahn als Beispiel für die Notwendigkeit ständiger Weiterbildung und Anpassungsfähigkeit.
Die Bedeutung von KI in der Fachkräfteausbildung
In Zeiten von Fachkräftemangel, der laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln derzeit etwa 573.000 qualifizierte Arbeitskräfte betrifft, ist es entscheidend, dass Bildungseinrichtungen und Unternehmen zusammenarbeiten. KI kann dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem sie Aufgaben automatisiert und so Fachkräfte entlastet. Um jedoch den Qualifikationsbedarf langfristig zu decken, bleibt die Investition in die Ausbildung unerlässlich.
Die Initiative von Microsoft und der CRFEG zeigt, wie wichtig es ist, Innovationen in der Ausbildung zu verankern, damit die zukünftigen Generationen optimal auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet sind. Die Integration von KI dürfte nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch unvermeidliche Veränderungen im Berufsleben mitgestalten.