In knapp drei Monaten wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt, und die politischen Verhältnisse gelten als kompliziert. Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei hat seinem CDU-Kontrahenten Mario Voigt erneut Offenheit für eine Koalition signalisiert. Ramelow betonte die Notwendigkeit, dass Demokraten miteinander auskommen sollten und zeigte Bereitschaft, unkonventionelle Wege zu gehen, um eine geeignete Landesregierung mit eigener Mehrheit zu bilden.
Mario Voigt von der CDU lehnte Ramelows Offerte ab und forderte einen politischen Wechsel nach zehn Jahren der Regierung durch Rot-Rot-Grün in Thüringen. Die CDU unterstützt einen Unvereinbarkeitsbeschluss, der eine Koalition mit den Linken ausschließt. Die Suche nach Mehrheiten gestaltet sich in Thüringen weiterhin kompliziert, da die derzeitige Regierungskoalition keine eigene Mehrheit im Parlament hat und schon mehrfach auf die Unterstützung der AfD angewiesen war.
Ramelow bekräftigte, dass er sich keine Minderheitsregierung gewünscht hatte und betonte die Bedeutung einer stabilen Mehrheitsregierung im Land. Er signalisierte auch, dass der Wahlgewinner das Recht haben sollte, die Regierung zu bilden und den Ministerpräsidenten zu stellen. In aktuellen Umfragen war die CDU zuletzt auf Platz zwei mit etwa 20 Prozent, gefolgt von der Linken mit 16 Prozent und der AfD an erster Stelle mit 30 Prozent. Nach der Wahl am 1. September signalisierte Ramelow seine Bereitschaft, demokratisch mit anderen Parteien in Gespräche über eine Regierungsbildung einzutreten und bestätigte seinen Kampf ausschließlich gegen die AfD.
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