Frankreichs Premier Attal kündigt Rücktritt an
Paris (dpa) – Der französische Premierminister Gabriel Attal hat nach dem überraschenden Wahlsieg des Linksbündnisses bei der Parlamentswahl seinen Rücktritt angekündigt. Diese politische Neuausrichtung könnte weitreichende Folgen für die zukünftige Regierungsführung in Frankreich haben.
Attal, der als jüngster Premierminister in der französischen Geschichte galt, hatte seit Januar die Regierung geleitet. Trotz seiner Beliebtheit und seiner Fähigkeit, mit Vertretern verschiedener politischer Lager zu diskutieren, konnte er die Regierung nicht vor dem Verlust der Mehrheit im Parlament bewahren. Dies führte letztendlich zu seinem Rücktrittsangebot an Macron.
Der Wahlsieg des Linksbündnisses überraschte viele Beobachter, da das Mitte-Lager von Staatspräsident Macron seine Parlamentsmehrheit verlor. Attals Regierungspartei könnte von 250 Sitzen auf 150 bis 180 Sitze fallen, was sie zur zweitstärksten Kraft im Parlament machen würde. Diese Veränderung dürfte die politische Landschaft Frankreichs grundlegend beeinflussen.
Obwohl Macron die relative Mehrheit seiner Mitte-Kräfte in der Nationalversammlung ausbauen wollte, gelang ihm dies nicht. Die unerwarteten Ergebnisse der Parlamentswahl könnten zu einem politischen Umbruch in Frankreich führen und die Regierungsbildung erschweren.
Es bleibt abzuwarten, wie Macron auf den Rücktritt von Attal reagieren wird und welche politischen Kräfte in den kommenden Wochen die Regierungsgeschäfte leiten werden. Die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris könnten den Übergang zu einer neuen Regierung weiter verzögern.