Frankreichs Überraschung bei der Parlamentswahl
Paris (dpa) – Die Parlamentswahl in Frankreich endete mit einem überraschenden Sieg des Linksbündnisses, was zu einer unmittelbaren Reaktion des französischen Premierministers Gabriel Attal führte. Er kündigte nach Bekanntgabe erster Hochrechnungen seinen Rücktritt an. Der Grund dafür liegt in dem Verlust der Mehrheit des Mitte-Lagers von Staatspräsident Emmanuel Macron in der Nationalversammlung.
Dieses unerwartete Ergebnis zeigt einen Wandel in der politischen Landschaft Frankreichs. Attal, der erst im Januar zum Premierminister ernannt wurde und als ein Vertreter aus jüngeren Generationen galt, konnte mit seiner Regierung keine ausreichende Unterstützung im Parlament finden. Trotz seiner Popularität und seinem Ansehen als Konsenspolitiker blieb die Regierung in einer schwierigen Position. Attal führte auch den Wahlkampf für die Parlamentswahl an, was nun zu einem politischen Erdbeben geführt hat.
Staatschef Macron hatte gehofft, seine Mitte-Kräfte in der Nationalversammlung zu stärken, was jedoch nicht gelang. Obwohl sein Lager bei der Wahl besser abschnitt als erwartet, steht er nun vor der Herausforderung, eine neue Regierungsmehrheit zu finden. Es besteht die Möglichkeit, dass Attal und sein Kabinett noch einige Wochen im Amt bleiben könnten, um die laufenden Geschäfte zu führen, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris.
Der Schritt von Gabriel Attal markiert das Ende einer kurzen, aber turbulenten Amtszeit als Premierminister. Die unerwarteten Entwicklungen bei der Parlamentswahl zeigen, dass die politische Landschaft in Frankreich im Umbruch ist und die Zukunft der Regierung unsicher ist.