Am 9. Mai 2024 präsentierten Tuğsal Moğul und Maren Zimmermann am Schauspiel Hannover eine einzigartige Darbietung mit dem Titel „Unsere Elf“, eine neu interpretierte Nationalhymne im Rahmen des Champions-League-Halbfinales. Während Fußballspieler des FC Bayern München in Madrid um den Einzug ins Finale kämpften, erkundeten elf Künstler:innen im Hannoverschen Schauspielhaus die kulturellen Aspekte des Fußballs. Das potenzielle deutsche Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München führte zu einer tieferen Auseinandersetzung mit den sozialen und kulturellen Hintergründen des Sports.
„Unsere Elf“ präsentiert sich als eine aufwendige Recherchearbeit von Tuğsal Moğul und Maren Zimmermann. Das Stück taucht tief in die Welt des Fußballs ein, zeigt Interviews mit Akteuren der Branche und setzt dabei auf unkonventionelle Besetzungen und Verfremdungen. Die Aufführung integriert kluge Klapping-Choreografien von Feras Shaheen, die den Fußball ohne Ball darstellen und eine neue Perspektive auf die Fußballkultur bieten.
Trotz der kritischen Darstellung von Themen wie Sexismus, Chauvinismus und kommerzieller Ausbeutung im Fußball bleibt in „Unsere Elf“ eine spürbare Zuneigung zu diesem Sport. Die Inszenierung wirft wichtige Fragen auf, darunter die zentrale Frage, ob man trotz aller Widersprüche den Fußball lieben kann. Das Stück bietet nicht nur theaterästhetische Elemente, sondern vermittelt auch tiefergehende Einblicke in die Mikrokosmen des Fußballs.
Letztendlich zeigt „Unsere Elf“ eine Vielschichtigkeit, die über den reinen Fußballkontext hinausgeht und zum Nachdenken über die tiefergehenden Themen der Fußballwelt anregt. Das Theaterstück bietet eine alternative Perspektive auf die Nationalhymne und lädt das Publikum ein, die Facetten des Fußballs kritisch zu reflektieren.