Junge Sorben werden in ihrer Heimat immer wieder angefeindet, indem sie auf der Straße angepöbelt werden, wenn sie Sorbisch sprechen. Ihre Erfahrungen und Ängste haben sie in einem modernen Märchen mit Liedern verarbeitet. Die Gewalt und Anfeindungen gegenüber Sorben haben in den letzten Jahren zugenommen, was zur Verunsicherung junger Menschen in der Lausitz führt. In dem Theaterstück „Club der geheimen Sorben“, das von sorbischen, ukrainischen und afghanischen Kindern und Jugendlichen gespielt wird, wird eine Terrorherrschaft thematisiert, in der andere Sprachen und nicht-deutsche Traditionen verboten sind.
Das Stück, das im Burgtheater in Bautzen uraufgeführt wurde, erzählt von sorbischen Jugendlichen, die den Geistern der sieben sorbischen Könige gegenüberstehen und einen Aufstand proben. Der Regisseur des Stücks, Georg Genoux, war schockiert von den Berichten über Anfeindungen gegenüber Sorben. Die Teilnahme von ukrainischen und kurdischen Jugendlichen aus Bautzen an der Aufführung zeigt die Herausforderungen bei der Bewahrung der eigenen Identität in einer fremden Kultur.
Die Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen verschiedener Nationalitäten wird als wertvoll angesehen, um Selbstbewusstsein zu stärken und widerstandsfähiger zu werden. Das Theaterprojekt „Der Club der geheimen Sorben“ ist im Rahmen des Projektes „Phōnē – Minderheiten eine Stimme geben“ entstanden, das kulturelle und sprachliche Vielfalt fördern und Menschen unterschiedlicher sprachlicher Minderheiten vernetzen möchte.