BerlinMitte

Stimmung an der Humboldt-Universität nach Besetzung: Eine neue Autorität und Aggressivität unter den Studierenden?

Die Auswirkungen der propalästinensischen Besetzungen in Berlin

Die propalästinensischen Besetzungen an der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte haben nicht nur auf dem Campus, sondern auch in der gesamten Hochschulgemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Bei den Protesten beteiligten sich etwa 150 Personen, die ihre Solidarität mit Gaza durch Parolen, Graffiti und Rufe nach einer „Intifada“ zum Ausdruck brachten. Dies führte zu einer spürbaren Veränderung in der Stimmung und Atmosphäre auf dem Campus.

Die Besetzung des sozialwissenschaftlichen Instituts hatte nicht nur Auswirkungen auf den Studienbetrieb, sondern auch auf die Dozenten und Dozentinnen. Viele von ihnen fühlten sich in ihrer Neutralitätspflicht als Lehrende verunsichert und eingeschüchtert. Eine Dozentin berichtete sogar von einer Rundmail des Präsidiums, in der auf die Möglichkeit „externer Störungen des Lehrbetriebs“ hingewiesen und die Grundwerte des fachlichen Austauschs betont wurden. Viele Lehrende sahen sich nicht für die Führung politischer Debatten ausgebildet und waren besorgt über die politische Instrumentalisierung des Lehramts.

Neben den Auswirkungen auf die Lehrkräfte blieben auch die Studierenden nicht unberührt von den Protesten. Der Ausnahmezustand war noch immer spürbar und einige Vorlesungen mussten abgebrochen werden, um Störungen zu vermeiden. Die Unsicherheit über die politischen Konsequenzen und die Möglichkeit der Exmatrikulation als Sanktionsmaßnahme führte zu Besorgnis bei politisch aktiven Studierenden.

Nachwirkungen auf dem Campus

Die Besetzungen hatten auch physische Auswirkungen auf den Campus. Die Räume des sozialwissenschaftlichen Instituts wurden aufgrund der Besetzung und der anschließenden polizeilichen Räumung stark beschädigt und mussten vorübergehend geschlossen werden. Die Renovierungskosten belaufen sich auf über 150.000 Euro. Die Seminare finden nun an anderen Berliner Universitäten statt, was mit erheblichem Aufwand und logistischer Herausforderung verbunden ist.

Die Besetzungen und die damit verbundenen politischen Kontroversen haben auch zu Konflikten innerhalb der Hochschulgemeinschaft geführt. An den Wänden wurden Graffiti mit politischen Forderungen und Drohungen gegen bestimmte Personen gefunden. Teilweise wurden auch Symbolbilder der Hamas verwendet, um Solidarität mit Gaza zum Ausdruck zu bringen.

Die nachhaltigen Auswirkungen der Besetzungen sind jedoch umstritten. Während einige Gruppen weiterhin zu Störungen des Lehrbetriebs aufrufen und politische Debatten an der Universität fordern, gibt es auch Studierende und Lehrende, die sich für eine konstruktive Lösung und ein Ende der Polarisierung einsetzen.

Aktionen gegen Rechts

Neben den Besetzungen war auch der politische Kampf gegen Rechts ein Thema auf dem Campus der Humboldt-Universität. Verschiedene Gruppen und Initiativen haben Veranstaltungen und Aktionen organisiert, um gegen rechtsextreme Ideologien und Diskriminierung vorzugehen. Diese Aktivitäten stießen auf Zustimmung, aber auch auf Kritik seitens konservativer Studierender.

Insgesamt bleibt die politische Stimmung an der Humboldt-Universität weiterhin gespalten. Während einige die Besetzungen als Ausdruck legitimer politischer Anliegen und Solidarität mit Gaza unterstützen, sehen andere die Aktionen als Störung des Lehrbetriebs und als Beleg für die Instrumentalisierung der Universität für politische Zwecke. Die Debatte über die politische Neutralität an Hochschulen und die Rolle der Studierenden in politischen Aktionen wird voraussichtlich weiterhin kontrovers diskutiert werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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