Das WBM-Haus auf der Fischerinsel in Mitte sorgt für Aufsehen und Kritik. Das Gebäude, das von der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Mitte und den Hamburger Architekten von BLRM entwickelt wurde, sticht mit seinem Design hervor, das als trostlos und unpassend für die historisch bedeutsame Gegend empfunden wird. Mit 210 Wohnungen auf sieben Stockwerken erinnert es eher an ein überdimensionales Motel an einer deutschen Autobahnraststätte als an eine zeitgemäße Architektur in Berlins Mitte.
Die Gestaltung des Neubaus wird als gestalterisch ignorant kritisiert, da sie keinen Bezug zur Geschichte der Gegend herstellt und den aktuellen Zeitgeist vermissen lässt. Die fehlenden architektonischen Details und die kühle Ästhetik erinnern an unschöne Bürogebäude und Billighotels, die nach der Wende in Mitte entstanden sind. Das kalte Türkis der Fassade wird besonders hervorgehoben, da es die Einfachheit des Designs betont und das Gebäude billig wirken lässt.
Trotz der kontroversen Architektur hat der Neubau auf der Fischerinsel auch positive Aspekte. Auf der Hofseite des Gebäudes befinden sich kleine Balkons entlang der Außenwand, während die Gartenanlage und der Spielplatz bereits fertiggestellt sind. Ein historischer Pavillon mit den Überresten einer mittelalterlichen Latrine, als ältestes Bauwerk Berlins bezeichnet, wurde als Freiluftausstellung neben dem Wohnblock installiert.
Die Architektur des WBM-Hauses ruft Fragen nach der Einbindung in die historische Umgebung und dem Verständnis für zeitgemäße Gestaltung auf. Trotz möglicher Budgetbeschränkungen wird die mangelnde Kreativität und Sensibilität in Bezug auf das architektonische Erbe der Stadt deutlich. Die Diskussion um gelungene Stadtentwicklung und den Respekt vor der Geschichte bleibt auch weiterhin ein relevantes Thema in Berlins Entwicklung.