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Wasserschutz in Bayern: Zweifel an höheren Temperaturen

Ursachen und Lösungsansätze für den Rückgang des Grundwassers in Bayern

Grundwasser in Bayern wird weniger: Zeitung für kommunale Wirtschaft

Experten äußern Zweifel an den Auswirkungen höherer Temperaturen auf die Grundwasser-Neubildung in Bayern. Laut Wasserrechtlerin Juliane Thimet, stellvertretende Geschäftsführerin des bayerischen Gemeindetages, ist in den letzten 20 Jahren eine Reduzierung um 20 Prozent zu verzeichnen. Der Augsburger Hydrologie-Professor Harald Kunstmann betont, dass dieses Phänomen nicht allein durch die Erhöhung der Temperaturen und geringere Niederschläge erklärt werden kann. Er fordert eine umfassende Erforschung, um effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Es gibt Appelle für ausreichende Schutzgebiete, da der sogenannte „bayerische Weg“ in Frage gestellt wird. Bayern weist seine Wasserschutzgebiete deutlich kleiner aus als andere Bundesländer. Laut Professor Karl Auerswald aus München täuschen die kleinen Schutzzonen über die tatsächliche Situation hinweg, da das Wasser in den Einzugsgebieten letztendlich nicht für andere Zwecke verfügbar ist. Er plädiert für realistischere Wasserschutzzonen.

Bereits die vorhandenen kleinen Schutzzonen in Bayern sind Gegenstand von zahlreichen Klagen. Aktuell sind 400 Verfahren anhängig, mit langen Laufzeiten, so Thimet. Eine Vereinfachung und Beschleunigung des Prozesses wird gefordert. Auch die Einführung eines Wasserentnahmeentgelts wird diskutiert. Der Verband der ökologischen Landwirtschaft und die Grünen befürworten den Wassercent, während der bayerische Bauernverband Landwirte davon ausnehmen möchte.

Laut dem Grünen-Landtagsabgeordneten Patrick Friedl ist Wasser das wertvollste Gut und muss vor Ausbeutung, Verschmutzung und Verschwendung geschützt werden. Die CSU betont, dass Bayern bis 2050 sieben Milliarden Euro für Maßnahmen im Wasserschutz bereitstellt und der Anschlussgrad an die öffentliche Trinkwasserversorgung bereits nahezu 100 Prozent beträgt.

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