Streit ums Paddeln auf Bayerns Flüssen
In den warmen Monaten ziehen die Flüsse Bayerns Paddler und Bootsfahrer an. Konflikte entstehen an einigen Orten über die Zulassung von Kanus, Kajaks und Stand-Up-Paddleboards auf den Gewässern, hauptsächlich aufgrund von Naturschutz- und Sicherheitsbedenken. Die idyllische Wiesent in der Fränkischen Schweiz ist ein beliebtes Ziel für Paddler, bei welcher das Landratsamt Forchheim die Befahrung mit Booten zwischen Mai und September erlaubt. Der Bund Naturschutz klagt jedoch gegen die Schifffahrtserlaubnis der Behörde, da die derzeitige Nutzung als zu große Belastung für Tier- und Pflanzenwelt angesehen wird.
Auf der Fränkischen Saale im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen wurde im Februar 2024 ein Fahrverbot für nicht motorisierte Boote verhängt, basierend auf Sicherheitsbedenken aufgrund eines alten und kranken Baumbestands entlang der Flussufer. Das Landratsamt argumentiert, dass die vielen morschen Bäume eine konkrete Gefahr für Leben und Gesundheit darstellen, da sie unerwartet umstürzen oder Äste abwerfen könnten.
Der Bayerische Kanu-Verband kritisierte die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Würzburg, einen Eilantrag abzulehnen. Die Vereinigung bemängelt eine Ungleichbehandlung von Schwimmern, Anglern und Radfahrern, die vom Verbot nicht betroffen sind, im Gegensatz zu Paddlern und Bootsfahrern. Der Verband plant, die Entscheidung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof anzufechten.
In Nürnberg wird über eine Verordnung diskutiert, die vorsieht, die Pegnitz für Sportboote zu sperren, um die empfindliche Natur und bedrohte Vogel- und Fischarten zu schützen. Diese Maßnahme würde auch kommerzielle Bootsverleiher und Sportvereine wie die Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins betreffen, welche den Kanusport seit über 70 Jahren auf der Pegnitz ausüben und Müllsammelaktionen durchführen, um die Natur zu schützen.