Wissenschaft

Wissenschaftliches Fehlverhalten und die Konsequenzen: Ein Blick hinter die Kulissen der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Die dunkle Seite der Wissenschaft: Wo beginnt wissenschaftliches Fehlverhalten?

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat kürzlich zwei Wissenschaftler wegen Mitautorenschaft bei Veröffentlichungen mit Falschangaben gerügt. Diese Wissenschaftler waren an Publikationen einer Dritten beteiligt, bei der wissenschaftliches Fehlverhalten aufgedeckt wurde. Die Mitautoren wurden wegen fahrlässigem Verhalten gerügt. Dieser Fall verdeutlicht die damit verbundenen Risiken des wissenschaftlichen Arbeitens im Team, da Forschende teilweise für das Fehlverhalten anderer verantwortlich sind.

Die Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, speziell Leitlinie 14 des DFG-Kodex, betonen die gemeinsame Verantwortung aller Autoren. Nachlässigkeit oder blindes Vertrauen in wissenschaftliche Prozesse widersprechen diesen Standards. Trotz aller Vorsicht können „ehrliche“ Fehler passieren, beispielsweise aufgrund von fehlendem Wissen. Solche Fehler müssen sofort korrigiert werden, da sie trotz ihrer Ehrlichkeit schwerwiegende Auswirkungen haben können.

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Es gibt auch fragwürdige Forschungspraktiken, die gegen die gute wissenschaftliche Praxis verstoßen, jedoch nicht sanktioniert werden können, da sie nicht in den Verfahrensordnungen erfasst sind. Wissenschaftliches Fehlverhalten beginnt laut der DFG-Verfahrensordnung, wenn gegen wissenschaftliche Kernpflichten verstoßen wird und dieser Verstoß von einigem Gewicht in vorwerfbarer Art und Weise erfolgt. Dies umfasst Falschangaben, Plagiate, Ideendiebstahl und Mitverantwortung für Fehlverhalten, beispielsweise durch Mitautorenschaft an manipulierten Veröffentlichungen.

Die DFG erhält jährlich Hinweise auf wissenschaftliches Fehlverhalten, wobei Plagiate, Ideendiebstahl, Datenverfälschung und unrichtige Angaben im Antrag die häufigsten Fälle sind. Neben der Aufarbeitung legt die Prävention von Fehlverhalten einen großen Schwerpunkt. Die Einhaltung der Standards wissenschaftlichen Arbeitens ist entscheidend für die Integrität der Wissenschaft und sollte daher stets betont werden.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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