Der Pfarrer und Buchautor Jonas Göbel betrachtet den Heiligen Geist als eine Form der „Energie Gottes“ und zeigt dabei keine klare Trennung zwischen Gott, Jesus und dem Heiligen Geist auf. Für den 35-jährigen Pfarrer ist es nicht einfach, den Heiligen Geist in wenigen Worten zu erklären. Göbel nutzt häufig Naturbeispiele, um die Trinität zu veranschaulichen. Ein Vergleich mit Wasser verdeutlicht seine Vorstellung vom Heiligen Geist: fließendes Wasser in Bächen, gefrorenes Wasser auf Seen und Wasserdampf, der unsichtbar ist, ähnlich wie der Heilige Geist.
Die Einbeziehung wissenschaftlicher Aspekte kann die Vorstellung vom Heiligen Geist komplizierter machen, wie Göbel betont. Er erklärt, dass Bibeltexte über Jesus für ihn verständlicher sind als jene über den Heiligen Geist. Dennoch empfindet er, dass der Heilige Geist ihm helfen könnte, die Texte über Jesus besser zu verstehen. Göbel erlebt Gott und den Heiligen Geist in alltäglichen Momenten, insbesondere in der Natur und durch spirituelle Gemeinschaft. Diese Erfahrungen führen ihn zu einer engen Verbindung mit der Schöpfung und einem leichteren Zugang zum Gebet.
Der Pfarrer reflektiert auch über die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Heiligen Geistes weltweit. Er stellt fest, dass in Afrika oder Südamerika Spiritualität fester in den Alltag integriert ist, während in westlichen Gesellschaften wie in Europa der Heilige Geist häufig schwerer fassbar ist. Göbel hält fest, dass das Erleben des Heiligen Geistes einen Glauben an das Übersinnliche voraussetzt und nicht immer durch bewusste Handlungen hervorgerufen werden kann. Trotz möglicher Schwierigkeiten mahnt er dazu, die Vielfalt der religiösen Erfahrungen zu respektieren und offen für das Spirituelle zu sein.