Das A/H5N1-Virus, hauptsächlich an Vögel angepasst, breitet sich nun in Rinderherden in den USA aus, was besondere Aufmerksamkeit erfordert. Dies ist ungewöhnlich, da es extrem selten ist, dass Kühe infiziert werden. Die Situation birgt potenziell pandemisches Potenzial, da Nutztiere eine Brücke zum Menschen bilden können. Experten warnen davor, dass solche Ereignisse in der Vergangenheit zu pandemischen Ausbrüchen geführt haben, wie im Fall der Spanischen Grippe, die Millionen Menschenleben forderte.
Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass A/H5N1-Viren erstmals in Milchproben gefunden wurden. Dies weist darauf hin, dass Menschen über den Verzehr von Rohmilch infiziert werden könnten. Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt dringend, nur pasteurisierte Milch zu konsumieren, um Infektionen zu vermeiden. Obwohl keine verseuchte Rohmilch in den Handel gelangte, ist die Entdeckung beunruhigend.
Die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) des Subtyps A/H5N1 ist für Vögel äußerst gefährlich und kann potenziell auf den Menschen übertragen werden. Obwohl bisher keine weiteren menschlichen Fälle von direkter Übertragung auf Farmen bekannt sind, hat das USDA in den USA bereits Infektionen auf mehreren Farmen bestätigt. Der jüngste bestätigte Fall war ein Mann, der sich in einem Rinderstall infizierte und schnell behandelt wurde.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) überwacht weltweit HPAI-A(H5N1)-Infektionen und hat die Situation als geringes Risiko für die öffentliche Gesundheit eingestuft. Dennoch wurden weltweit seit 2003 insgesamt 889 menschliche Fälle von Influenza A(H5N1)-Viren registriert, von denen 463 tödlich verliefen. In den USA und Europa nehmen die Fälle von HPAI-A(H5N1) weiter zu, was auf eine mögliche Ausbreitung und Anpassung an verschiedene Arten hindeutet.