Die Arbeitswelt der Zukunft wird maßgeblich von Robotern und Künstlicher Intelligenz geprägt sein. Professorin Sophia Keil von der Hochschule Zittau/Görlitz erforscht die Auswirkungen dieser Technologien und wie sie die Produktionsumgebungen von Unternehmen verändern. Ein zentraler Ansatzpunkt ihrer Forschung ist die Entwicklung virtueller Werksrundgänge, die es Mitarbeitern und Studierenden ermöglichen, sich digital in die Fertigungsbereiche von Unternehmen einzuarbeiten und einen Einblick in die Arbeitsprozesse zu erhalten. Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen können diese Rundgänge orts- und zeitunabhängig durchgeführt werden.
Zusätzlich zu den virtuellen Werksrundgängen beschäftigt sich Professorin Keil mit Robotern, insbesondere den sogenannten Cobots, die als kollaborative Roboter in der Montage eingesetzt werden. Diese Cobots arbeiten eng mit Menschen zusammen und können nach einer Schulung durch Facharbeiter programmiert und angewiesen werden. Dadurch wird es möglich, effizientere Arbeitsabläufe zu gestalten und individuelle Bewegungsabläufe anzulernen. Diese Entwicklung ermöglicht es Fachkräften, einfache Programme zu erstellen und vorhandene Programme anzupassen, was die Produktionsprozesse optimiert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung von Professorin Keil ist die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Mitarbeitern wie Fabian Lindner werden KI-Algorithmen getestet, um Produktionsmaschinen besser auszulasten und mögliche Engpässe vorherzusagen. Diese Forschung trägt dazu bei, die Effizienz von Produktionsprozessen zu steigern und Unternehmen wertvolle Einsparungen zu ermöglichen. Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass auch kleinere Unternehmen wie Bäckereien von Künstlicher Intelligenz profitieren können, beispielsweise indem sie Vorhersagemodelle nutzen, um ihre Produktion an die aktuelle Nachfrage anzupassen.
Trotz der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt betont Professorin Keil, dass der Mensch weiterhin eine wichtige Rolle einnimmt. Computer und Roboter können zwar große Datenmengen verarbeiten und Entscheidungsempfehlungen abgeben, aber die menschliche Kreativität, Innovation und Flexibilität bleiben unersetzlich. Die Aufgaben der Menschen werden komplexer und anspruchsvoller, während monotone Tätigkeiten von Automatisierung und KI übernommen werden. Aus diesem Blickwinkel betrachtet Professorin Keil die neuen Technologien als eine Art Superhelden-Anzug, der den Menschen befähigt, kreative Lösungen zu entwickeln und die Arbeitswelt der Zukunft aktiv mitzugestalten.