Die Meteoriten der Antarktis sind einer bedrohlichen Zukunft ausgesetzt aufgrund der globalen Erwärmung. Diese Region beherbergt die größte Konzentration von Meteoriten auf der Erde, mit über 60 Prozent der weltweiten Funde, die aus diesem Gebiet stammen. Ein alarmierender Bericht prognostiziert, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts fast drei Viertel dieser Meteoriten verschwunden sein könnten, da sie durch die Erwärmung des Eises im Antarktisgebiet beeinträchtigt werden.
Eine kürzlich in Nature Climate Change veröffentlichte Studie nutzte maschinelles Lernen, um zu ermitteln, wie sich die antarktischen Meteoriten unter den simulierten Klimabedingungen entwickeln werden. Die Meteoriten, die sich über Tausende von Jahren in den Strandzonen des Kontinents angesammelt haben, sind heute in den sogenannten „blauen Eis“ – Taschen zu finden, die vom Wind freigelegt wurden. Es wird erwartet, dass die Sonneneinstrahlung auf die dunklen Oberflächen der Meteoriten dazu führen wird, dass das darunter liegende Eis schmilzt und die Meteoriten in das Eis absinken lässt.
Der Verlust von Meteoriten in der Antarktis wird nicht nur die Verfügbarkeit dieser wertvollen Weltraumfelsen einschränken, sondern auch zu einem massiven Wissensverlust für die Wissenschaftler führen, die auf diese Meteoriten angewiesen sind, um Informationen über die Entstehung des Sonnensystems zu erhalten. Experten betonen die Dringlichkeit, die Bergungsanstrengungen für antarktische Meteoriten zu verstärken, um sicherzustellen, dass diese wichtigen Quellen von wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht unwiederbringlich verloren gehen.
Harry Zekollari, ein Glaziologe, der an der ETH Zürich arbeitet und die Forschung leitete, hebt die Dringlichkeit dieses Problems hervor und vergleicht den Verlust von antarktischen Meteoriten mit dem Verlust wertvoller Daten aus Eiskernen, die aus schwindenden Gletschern gewonnen werden. Die Bemühungen zur Bergung und Sicherung dieser Meteoriten müssen beschleunigt werden, um sicherzustellen, dass die wertvollen Informationen, die sie enthalten, für zukünftige Studien und Entdeckungen verfügbar sind.