Wissenschaft

Verborgene Zukunft: Forschungen zu verlassenen Regionen in Europa

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Goethe-Universität und Partneruniversitäten untersucht in den nächsten vier Jahren transformierende Orte des Verfalls in Deutschland, Österreich, Rumänien und Schottland, um utopische Visionen für die Zukunft dieser Regionen zu entwickeln und durch die Einbeziehung der betroffenen Gemeinschaften einen Beitrag zur europäischen Entwicklung zu leisten.

Verborgene Chancen in verlassenen Regionen

Die anhaltende Abwanderung von Menschen aus ehemaligen Industrieräumen und weniger besiedelten Gegenden stellt eine Herausforderung für viele europäische Regionen dar. Ein aktuelles Forschungsprojekt von der Goethe-Universität und Partnern aus mehreren Ländern erforscht diese „Orte der Verlassenheit“ und erkundet, wie die verbleibenden Gemeinschaften ihre Zukunft gestalten möchten.

Forschung über Generationen hinweg

Das Projekt mit dem Titel „Waste/Land/Futures: intergenerational relations in places of abandonment and renewal across Europe” zielt darauf ab, utopische Perspektiven für Regionen zu entwickeln, die vom demografischen Wandel betroffen sind. Die Volkswagen-Stiftung fördert diese umfassende_SOCIOkulturelle Untersuchung, die sich über vier Jahre erstreckt und mit insgesamt 1,6 Millionen Euro unterstützt wird. Die WissenschaftlerInnen, angeführt von Dr. Anamaria Depner, bündeln ihre Expertise in unterschiedlichsten sozialwissenschaftlichen Disziplinen.

Die Herausforderungen in den Fokusanalysegebieten

Die ausgewählten Regionen – darunter das Saarland in Deutschland und das Donaudelta in Rumänien – zeigen eine ähnliche Entwicklung: eine rückläufige Bevölkerung aufgrund von niedrigen Geburtenraten und Abwanderung. Diese Dynamik wird durch den Strukturwandel in traditionellen Industrien, wie dem Kohleabbau, verstärkt. Angesichts der Herausforderungen, die durch Verfall und Verlust bestehen, sehen die ForscherInnen auch die Möglichkeit, neue Zukunftsperspektiven und Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln.

Beteiligen statt besteuern

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Einbindung der betroffenen Gemeinschaften in den Forschungsprozess. Dabei kommen Methoden wie die „teilnehmende Beobachtung“ und Participatory Action Research (PAR) zum Einsatz, um sicherzustellen, dass die Stimmen der Bewohner gehört werden. Neben Interviews mit Bewohnern der verschiedenen Regionen, werden auch kreative Ausdrucksformen wie Literatur und Theaterprojekte geplant, um die Entwicklung neuer Ideen zu fördern.

Die Bedeutung von Utopien

Die Studie hebt hervor, dass abandonierte Orte nicht nur mit der Vergangenheit verbunden sind, sondern auch ein großes Potenzial für die Schaffung von Utopien besitzen. Über den Austausch zwischen den Generationen hinweg soll aufgezeigt werden, wie Gemeinschaften durch kreative Zusammenarbeit gestärkt werden können. Die Möglichkeit, miteinander in Dialog zu treten, wird als Schlüssel zur Stärkung dieser oft vergessenen Orte gesehen.

Fazit

Dieses Forschungsvorhaben ist ein beispielhaftes Zeichen dafür, wie Wissenschaft und Gemeinschaft zusammenarbeiten können, um positive Veränderungen zu bewirken. Mit geplanten Veranstaltungen wie der Tagung im Schloss Herrenhausen am 4. September, an der 21 internationale Projekte teilnehmen, wird die Vernetzung von Wissen und Erfahrungen gefördert, was den betroffenen Regionen zugutekommen könnte.

Für weitere Informationen steht Dr. Anamaria Depner als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Ihre Forschungsarbeit an der Goethe-Universität könnte wesentliche Impulse für das Verständnis und die Zukunftsgestaltung von Abwanderungsgebieten liefern.

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