Wissenschaft

Über emotionale Bildung: Politikerei ignoriert oft wichtige Ecksteine der Demokratie

Kinder ohne emotionale Kompetenzen könnten laut Experten in der Zukunft zu Nichtwählern werden. Um diesem Szenario entgegenzuwirken, fordert die Erziehungswissenschaftlerin Hannah Ulferts mehr Empathie im Politikunterricht. Ulferts betont die Bedeutung eines frühzeitigen Engagements, insbesondere auf der Grundschule, um Kindern nicht nur fachliche, sondern auch emotionale Kompetenzen zu vermitteln.

Emotionale Kompetenzen, die oft als „Soft Skills“ bezeichnet werden, sind nach Ulferts keineswegs einfach zu erlangen, sondern erfordern harte Arbeit. Zu diesen Fähigkeiten gehören beispielsweise Impulskontrolle, Anstrengungsbereitschaft, Frustrationstoleranz und Empathie. Die Beherrschung dieser emotionalen Kompetenzen ist entscheidend, da Kinder ohne sie laut einer OECD-Studie schlechtere Berufsaussichten haben und möglicherweise weniger politisch engagiert sind, was zu einer Distanzierung von der Demokratie führen kann.

Die Auswirkungen des Mangels an emotionaler Kompetenz auf die politische Einstellung und das gesellschaftliche Engagement von Kindern werden von Ulferts als besorgniserregend beschrieben. Sie warnt davor, dass eine fehlende Frustrationstoleranz zu einem Fremdeln mit der Demokratie führen kann, was bereits in verschiedenen Ländern, einschließlich Deutschland, beobachtet wurde. Um dem entgegenzuwirken, sind emotionale Kompetenzen nicht nur für das Wohlergehen des Einzelnen, sondern für die gesamte Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Sie bilden das Fundament der Demokratie.

Um dieses Fundament zu stärken, plädiert die Expertin dafür, emotionale Kompetenzen in den regulären Unterricht zu integrieren, anstatt ein eigenes Fach dafür zu schaffen. Insbesondere im Politikunterricht sollten Schülerinnen und Schüler lernen, Empathie mit politischer Bildung zu verbinden. Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Standpunkten und die Suche nach Kompromissen, die allen Beteiligten zugutekommen, könnten Kinder und Jugendliche besser auf eine aktive und demokratische Teilhabe in der Gesellschaft vorbereitet werden.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"