Am 3. März 2025 wird der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation verliehen, ein Zeichen für die Bedeutung und die Entwicklungen in der Kommunikation von wissenschaftlichem Wissen. uni-tuebingen.de berichtet, dass dieser Preis unter anderem an Professor Dr. Tobias Hauser für seine herausragende Aufklärungskampagne zu psychischen Zwangsstörungen (OCD) geht. Der Nachwuchspreis wird an Dr. Michael Kienzle verliehen, der für seinen Dialog mit der Öffentlichkeit über Burgen und die mittelalterliche Adelsherrschaft ausgezeichnet wird.

Die Auszeichnung ist Teil der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen, die darauf abzielt, die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation in den Vordergrund zu rücken. Die Jury, bestehend aus Wissenschaftsjournalisten, Forschenden und Kommunikationsexperten, erkennt die kulturelle und gesellschaftliche Relevanz der prämierten Projekte an. Professorin Dr. Karla Pollmann, die den Preisträgern gratulierte, betonte ebenfalls die herausragende Rolle von Wissenschaftskommunikation in der heutigen Zeit.

Wissenschaftskommunikation im Wandel

Wissenschaftskommunikation ist ein dynamisches Feld, dessen Relevanz in den letzten Jahren zugenommen hat. academia.edu hebt hervor, dass Forschungseinrichtungen zunehmend in Pressestellen und Außendarstellung investieren, um ihre Ergebnisse effektiv zu verbreiten. Besonders im Kontext der Corona-Pandemie wurde der Begriff von Wissenschaftskommunikation neu definiert, um Informationsdefizite zu adressieren und die Öffentlichkeit besser einzubeziehen.

Die Ziele der Wissenschaftskommunikation erweitern sich über die bloße Präsentation von Forschungsergebnissen hinaus. Sie sollen auch die Prozesse und Methoden transparent machen und Laien dazu befähigen, komplexe Entscheidungsprozesse nachzuvollziehen. Die Bedeutung öffentlicher Debatten über Wissenschaftsthemen hat zugenommen, was die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft entscheidend beeinflusst.

Die Herausforderungen der heutigen Wissenschaftskommunikation

Ein weiterer Aspekt, der die Wissenschaftskommunikation prägt, ist die Herausforderung im Umgang mit Falschinformationen. Laut bpb.de zeigen Studien, dass Falschinformationen, insbesondere in sozialen Medien, eine höhere Reichweite als korrekte Informationen erzielen. Dies stellt die Wissenschaft und die journalistischen Medien vor die Herausforderung, qualitativ hochwertige, evidenzbasierte Informationen zu liefern.

Eine zielgerichtete Forschungs- und Kommunikationsstrategie ist notwendig, um die Effizienz und Sichtbarkeit der Wissenschaft zu steigern. Dies könnte durch die Co-Regulierung von Plattformen, die Förderung gemeinwohlorientierter Inhalte und eine stärkere institutionelle Bündelung der Wissenschaftskommunikation erreicht werden.

Die Verleihung des Tübinger Preises ist somit nicht nur eine Auszeichnung für die Preisträger, sondern spiegelt auch die Herausforderungen und Entwicklungen in der Wissenschaftskommunikation wider. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro, der Nachwuchspreis mit 5.000 Euro dotiert. Der genaue Termin der öffentlichen Feierstunde zur Verleihung wird noch bekannt gegeben.