Tanzende und Singende: Persönlichkeit und Eigenschaften im Vergleich

Die Psychologie des Tanzens auf dem Dancefloor hat in einer aktuellen Studie interessante Ergebnisse zutage gebracht. Personen, die tanzen, zeigen besonders hohe Werte in den Bereichen Extraversion, Verträglichkeit und Offenheit. Dies bedeutet, dass sie gesellig, durchsetzungsfähig und aktiv sind, Mitgefühl und Vertrauen für ihre Mitmenschen haben und gerne neue Erfahrungen sammeln. Frühere Studien haben gezeigt, dass ähnliche Persönlichkeitsmerkmale auch bei Sänger*innen zu finden sind.

Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass sowohl Tänzerinnen als auch Sängerinnen ein hohes Maß an Extraversion aufweisen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass sowohl beim Tanzen als auch beim Singen der eigene Körper als Ausdrucksmittel dient. Eine Neurowissenschaftlerin am Max-Planck-Institut betont diese Beziehung zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und künstlerischen Ausdrucksformen.

Interessanterweise gibt es jedoch einen Unterschied zwischen Sängerinnen und Tänzerinnen in Bezug auf Neurotizismus. Während Sänger*innen tendenziell höhere Werte in dieser Dimension aufweisen, was sich unter anderem in einer höheren Stressanfälligkeit und emotionalen Schwankungen äußert, zeigen Menschen, die tanzen, niedrigere Werte in Neurotizismus im Vergleich zu Nicht-Tänzern. Dies legt nahe, dass das Tanzen mit einer geringeren Neigung zu neurotischen Merkmalen einhergeht.

Insgesamt bieten diese Ergebnisse Einblicke in die Beziehung zwischen Persönlichkeit und künstlerischem Ausdruck sowie die potenziellen psychologischen Vorteile des Tanzens. Es bleibt jedoch Raum für weitere Forschung, um die Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen genauer zu verstehen und mögliche Anwendungen in der psychologischen Praxis zu erkunden.