Studie zeigt: Oxytocin-Nasenspray stärkt Beziehungen und reduziert akute Einsamkeit

Ein unerwartetes Heilmittel: Oxytocin-Nasenspray zur Stärkung sozialer Bindungen

In einer Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Psychotherapy and Psychosomatics, haben Forscher ein überraschendes Ergebnis erzielt: Die Verwendung eines Oxytocin-Nasensprays kann dazu beitragen, die positiven Beziehungen zwischen Menschen in einer Gruppentherapie zu stärken. Diese Entdeckung birgt Potenzial für die Behandlung von Einsamkeit und die Unterstützung von Betroffenen in schwierigen Zeiten.

Die Studie umfasste 78 Teilnehmer, die an Einsamkeitsgefühlen litten. Während einer fünfwöchigen Gruppentherapie erhielt die Hälfte der Teilnehmer ein Nasenspray mit Oxytocin, während die andere Hälfte ein Placebo-Präparat erhielt. Durch regelmäßige Messungen konnten die Forscher feststellen, dass das Oxytocin-Nasenspray zwar kein signifikantes Ergebnis auf das allgemeine Gefühl der Einsamkeit hatte, aber die positiven Beziehungen zu den anderen Gruppenmitgliedern stärkte und akute Einsamkeitsgefühle reduzierte.

Dr. Jana Lieberz, Psychologin am Universitätsklinikum Bonn und Erstautorin der Studie, betont die potenzielle Rolle von Oxytocin als ergänzende Maßnahme zur Psychotherapie. Dennoch mahnt sie zur Vorsicht und weist darauf hin, dass weitere Studien erforderlich sind, um den optimalen Einsatz des Oxytocins zu bestimmen und langfristige Vorteile zu gewährleisten.

Einsamkeit ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Durch innovative Behandlungsansätze wie die Verwendung von Oxytocin-Nasenspray könnten neue Möglichkeiten zur Unterstützung und Stärkung sozialer Bindungen entstehen. Die Forschung auf diesem Gebiet ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenderen Behandlung von psychischen Belastungen und sozialer Isolation.