Die Barcelona-Erklärung, die von mehr als 40 Forschungsorganisationen weltweit unterstützt wird, zielt darauf ab, den offenen Zugang zu Forschungsinformationen als Norm zu etablieren. Bisher basieren viele wissenschaftliche Entscheidungen auf proprietären Datenbanken, die von gewinnorientierten Unternehmen betrieben werden und kostenpflichtig sind. Dies erschwert eine transparente Bewertung der Forschungsleistung und kann den Wissenschaftsprozess behindern. Durch die Unterzeichnung der Erklärung verpflichten sich Organisationen wie Universitäten, Forschungseinrichtungen und Regierungen, Forschungsinformationen öffentlich zugänglich zu machen.
Deutsche Institutionen wie die Technische Universität Hamburg, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek in Hannover gehören zu den Erstunterzeichnern der Barcelona-Erklärung. Diese Institutionen sehen in der Förderung offener Forschungsinformationen einen wichtigen Schritt zur Stärkung der wissenschaftlichen Integrität und zur Beschleunigung des Fortschritts in verschiedenen Fachdisziplinen. Die Universität Bamberg betont ihre Verpflichtung zum freien Zugang zu Forschungsergebnissen und Daten als Beitrag zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und zur Förderung gesellschaftlichen Fortschritts.
Um offene Forschungsinformationen zu etablieren, müssen jedoch noch einige Herausforderungen überwunden werden. Gewinnorientierte Unternehmen investieren Zeit und Geld in die Pflege ihrer Datenbanken, die durch Nutzungsgebühren finanziert werden. Dennoch zeigen Erfahrungen mit offenen Projekten, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft dazu beitragen kann, Lücken in Forschungsdaten zu schließen. Institutionen wie die TIB und die Universität Bamberg haben bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Ziele der Barcelona-Erklärung umzusetzen, darunter die Entwicklung von Wissensgraphen und Forschungsinformationssystemen.
Die Unterzeichnung der Barcelona-Erklärung stellt einen wichtigen Schritt hin zu einer offenen und transparenten Forschung dar. Institutionen wie die Technische Universität Hamburg setzen bereits seit Jahren auf den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und sehen die Erklärung als Chance, internationale Standards für wissenschaftliche Infrastrukturen und Services zu verbessern. Letztendlich ist die aktive Beteiligung vieler Organisationen entscheidend, um den Wandel zu einer offenen digitalen Wissenschaftskultur voranzutreiben.