Wissenschaft

Neue Studie enthüllt: Keine genetischen Unterschiede bei Hunderassen mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn

Die Geheimnisse der Hundenasen - Was macht bestimmte Rassen zu Spürnasen?

Manche Hunderassen gelten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Riechfähigkeiten als besondere Spürnasen. Eine Studie von US-Forschenden legt jedoch nahe, dass diese Hunde keinen grundsätzlich besseren Geruchssinn haben als andere Rassen. Die bekannten Unterschiede in der Geruchserkennung könnten laut der Studie auf angezüchtete Verhaltensunterschiede wie Motivation und Trainierbarkeit zurückzuführen sein. Die Untersuchungen des Erbguts und der Schädel ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen Spürhunden und anderen Hunden.

Der Geruchssinn von Hunden gilt als bemerkenswert, was auf die hohe Anzahl von Riechzellen in ihrer Nasenschleimhaut, ihre spezielle Schnüffeltechnik und die Verarbeitung von Gerüchen im Gehirn zurückzuführen ist. Hunde werden häufig eingesetzt, um Menschen zu suchen, Drogen aufzuspüren, Krankheiten zu erkennen und bei der Jagd zu helfen. Zu den besonders guten Schnüfflern gehören Beagle, Bloodhound und Deutsch Drahthaar, während Greyhound, Border Collie und Mops als weniger effektiv gelten.

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Die Forschung zur Geruchsfähigkeit von Hunden ist laut der deutschen Hundeforscherin Juliane Bräuer immer noch unzureichend. Es gibt kaum Erkenntnisse darüber, wie Hunde riechen und welche chemischen Reize sie verfolgen, wenn sie einer Spur folgen. Studien über die Hirnaktivität beim Riechen sind schwierig, da die Tiere gestresst reagieren und zu hecheln beginnen. Die Ergebnisse der neuen Studie, die keine genetischen oder strukturellen Unterschiede erklären konnten, werfen Fragen über die Zuchtpraktiken bei Hunderassen und ihre Auswirkungen auf den Geruchssinn auf.

Experten sind uneins über die Interpretation der Studienergebnisse. Während Hundeforscherin Juliane Bräuer die Erkenntnisse als plausibel betrachtet und darauf hinweist, dass die meisten Hunderassen erst seit kurzer Zeit existieren, zeigt sich Hundegenetiker Jeffrey Schoenebeck skeptisch und fordert weitere Untersuchungen. Die Diskussion über die Vererbung und Entwicklung der Riechfähigkeiten bei Hunden bleibt somit weiterhin offen und erfordert weitere Forschung.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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