Archäologen haben mit der Rekonstruktion des Gesichts einer Neandertalerin aus der Schanidar-Höhle im Irak ein spektakuläres Ergebnis erzielt. Die Frau, die etwa Mitte 40 war, wies extrem abgenutzte Zähne auf, was auf eine ineffektive Nahrungsaufnahme hinweist. Durch die Zusammenarbeit mit den niederländischen Künstlern Adrie und Alfons Kennis sowie Wissenschaftlern der Universität Cambridge wurde ein 3-D-Kopfmodell der Neandertalerin erstellt, basierend auf einem Schädel, der in der Höhle entdeckt wurde.
Der Schädel der Frau war durch herabfallendes Gestein stark deformiert, was die Rekonstruktionsarbeit erschwerte. Nach mehr als einem Jahr akribischer Puzzlearbeit durch einen archäologischen Restaurator gelang es, den Schädel in seine ursprüngliche Form zu bringen. Anschließend wurde er gescannt und an die Kennis-Brüder weitergegeben, die bekannt für ihre präzisen Rekonstruktionen urzeitlicher Menschen sind. Die Neandertalerin aus der Schanidar-Höhle konnte somit zum Leben erweckt werden, ermöglicht durch innovative Technologien und detaillierte Forschungsarbeit.
Die spannende Dokumentation, begleitet von der BBC für Netflix produziert, zeigt den faszinierenden Prozess der Wiederherstellung des Neandertaler-Gesichts. Dieser Erfolg wirft auch ein Licht auf die Lebensumstände und Gesundheitszustände der Menschenart vor 75.000 Jahren. Die Neandertaler, die etwa 250.000 Jahre lang erfolgreich existierten, sind ein faszinierendes Forschungsobjekt für Wissenschaftler, die sich mit der Evolution und dem Aussterben dieser Spezies auseinandersetzen. Trotz des Verschwindens der Neandertaler vor etwa 40.000 Jahren bleibt ein Teil ihres Erbguts bis heute in der modernen Menschheit vorhanden, was auf Vermischungen zwischen beiden Populationen hinweist.
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