Das Netzwerk jüdischer Hochschullehrender wurde im Januar 2024 als Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus an Hochschulen gegründet. Es besteht mittlerweile aus über 140 Lehrenden aus Österreich, der Schweiz und Deutschland. Viele jüdische Studierende und Lehrende verstecken ihre jüdische Identität oder meiden den Campus aufgrund von israelbezogenem Antisemitismus, wie Beschlüsse der Hochschulrektorenkonferenz verdeutlichten.
Um den Antisemitismus zu bekämpfen, bietet das Netzwerk Unterstützung für jüdische Studierende und sucht die Zusammenarbeit mit Hochschulleitungen und Wissenschaftspolitikern. Wissenschaftsminister Timon Gremmels betonte die Bedeutung des Netzwerks als wichtigen Ansprechpartner für die Hochschulen, um effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln und junge Menschen zu erreichen.
Die Wissenschaftsministerin Karin Prien unterstrich die Bedrohung der Freiheit von Forschung und Lehre durch den zunehmenden Antisemitismus. Sie betonte die Notwendigkeit für Hochschulen, einen Schutzraum für jüdische Lehrende zu schaffen, in dem sie sicher lehren und forschen können. Im Dezember 2023 beschloss die Kultusministerkonferenz einen „Aktionsplan gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit“, der Hochschulen klare Leitlinien und Orientierung bietet.