Wissenschaft

Insektenparadies im Garten: Wildbienen in Gefahr – Wie kann man helfen?

Die vielfältige Welt der Wildbienen: Warum Insektenhotels allein nicht ausreichen

Mindestens die Hälfte der Wildbienenarten in Deutschland ist gefährdet, warnt Biologie-Professorin Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg im Hinblick auf den Weltbienentag am 20. Mai. Die Bedrohung resultiert aus einem Mangel an Futterquellen und geeigneten Nistplätzen, während Pestizide und extreme Wetterbedingungen zusätzlichen Druck auf die Wildbienen ausüben. In Deutschland existieren etwa 570 Wildbienenarten, von denen Erdhummeln und Steinhummeln markante Vertreter sind. Im Gegensatz zu Honigbienen, die in Staaten zusammenleben, sind die meisten Wildbienen solitär, wie die Rote Mauerbiene.

Obwohl weit verbreitete Insektenhotels nur wenigen Wildbienenarten Nistmöglichkeiten bieten, spielen sie dennoch eine wichtige Rolle in der Bildungsarbeit. Wildbienen, die für die Bestäubung entscheidend sind, ergänzen Honigbienen in Nischen, die diese aufgrund ihres komplexen Verhaltens nicht besetzen. Diese Wildbienen sind trotz ungünstiger Witterungsbedingungen kontinuierlich aktiv und suchen früh im Jahr nach Nahrung.

Es ist unerlässlich, dass Wildbienen in vielfältigen Lebensräumen existieren können, betont Professorin Klein. Die Schaffung von blühenden Wiesen auf Gärten oder Balkonen kann dazu beitragen, Bienen und andere Insekten anzuziehen. In einem bundesweiten Pilotprojekt konnte Biologe Johann-Christoph Kornmilch die Wirksamkeit von bienenfreundlichen Maßnahmen in der Landwirtschaft bestätigen, wie z.B. angepasste Blühstreifen und Nisthügel.

Ein bundesweites Sicherungsnetz für Bienen, an dem Gemeinden und Landwirte teilnehmen können, könnte dazu beitragen, bienenfreundliche Strukturen zu schaffen. Das Warten auf das Ende der Blühzeit vor dem Mähen kann in Städten dazu beitragen, Wildbienen zu schützen. Karsten Klenke, ein 77-jähriger Hobby-Biologe, der in seinem Garten 38 Wildbienenarten identifiziert hat, erkennt den Rückgang von Lebensräumen als größte Bedrohung für Wildbienen an. Der Verlust von Futterpflanzen aufgrund der intensiven Graswirtschaft in vielen Feldern verschärft die Situation weiter.

Klenke, der sich über die Jahre Fachwissen über Bienen und Hummeln angeeignet hat, betont die Wichtigkeit der Mannigfaltigkeit, um Wildbienen anzulocken. Sowohl er als auch Professorin Klein sind von der Schönheit und Vielfalt der Wildbienen fasziniert und betonen die Notwendigkeit, diese wichtigen Bestäuber zu schützen.

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Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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