Astrophysiker haben kürzlich gewaltige Materiestrahlen entdeckt, die von einem Schwarzen Loch in einer riesigen, uralten Galaxie ausgehen. Diese Strahlen, die als „Jets“ bezeichnet werden und nach dem mythischen Riesen Porphyrion benannt sind, erreichen eine Länge von rekordverdächtigen 23 Millionen Lichtjahren. Dies zeigt, dass Schwarze Löcher einen viel größeren Einfluss auf die Entstehung von Galaxien in ihrer Umgebung haben, als bisher angenommen. Eine internationale Forschungsgruppe berichtete im Fachblatt „Nature“, dass diese Erkenntnisse die bisherige Annahme, dass solche Jets typischerweise einige hunderttausend Lichtjahre lang sein können, grundlegend in Frage stellen.
Die Jets wurden bei Untersuchungen des LOFAR-Teleskops entdeckt und erstrecken sich über eine Galaxie, die etwa zehnmal so groß wie die Milchstraße ist und 7,5 Milliarden Lichtjahre entfernt ist. „Wir dachten, große Jets seien ein Phänomen des heutigen Kosmos“, erklärt Martijn Oei vom Caltech. Diese Entdeckung könnte auch das Rätsel um die Herkunft der Magnetfelder in unserem Universum lösen – möglicherweise stammen sie von den großen Schwarzen Löchern, die diese Jets ins All schleudern. Laut Oei bedeutet dies auch, dass es wahrscheinlich noch viele ähnliche Strukturen im Universum gibt, die bisher unentdeckt sind. Weitere Einzelheiten sind in einem aktuellen Bericht auf www.welt.de nachzulesen.