Wissenschaft

Genderverbot an hessischen Hochschulverwaltungen: Ministerium zieht klare Grenzen

Neue Regelung: Genderverbot an hessischen Hochschulen beschränkt sich auf Verwaltung

Die hessische Landesregierung hat beschlossen, dass das Verbot gendergerechter Sprache und Schriften an Hochschulen nur für die Kommunikation in der Verwaltung gilt. Dies geht aus einer Dienstanweisung des Wissenschaftsministeriums hervor, die der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden vorliegt. Das Verbot betrifft nicht die Lehre und Forschung, sondern lediglich die Verwaltungsaufgaben, wie Gebührenbescheide, Schreiben zur Studienplatzvergabe und Beförderungen.

Wissenschaftsminister Timon Gremmels äußerte, dass er das Genderverbot nicht für notwendig erachtet hätte. Dennoch stehe er zur Umsetzung des Koalitionsvertrags von CDU und SPD. Gremmels wies darauf hin, dass Gendersonderzeichen möglicherweise ein Hindernis für Menschen mit Lernbehinderungen oder Deutsch als Fremdsprache darstellen. Die Freiheit von Lehre und Forschung an den Hochschulen bleibt trotz des Verbots unangetastet, betonte das Wissenschaftsministerium.

Die Universitäten in Hessen hatten zuvor Kritik am Genderverbot geäußert. Der Präsident der Frankfurter Goethe-Universität, Enrico Schleiff, betonte die vielfältige und inklusive Natur der Hochschulen, die sich für Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung einsetzen. Ein Eingriff der Landesregierung in die Sprache an den Hochschulen würde nach Schleiff eine massive Einschränkung der wissenschaftlichen Freiheit darstellen.

Das Wissenschaftsministerium reagierte unmittelbar auf die Kritik der Hochschulen und versicherte, dass eine geschlechtergerechte Sprache in den geplanten Regelungen vorgesehen sei. Das Genderverbot gilt auch für die Verwaltungen von Staatstheatern in Darmstadt, Wiesbaden und Kassel und beruht auf der Grundlage des schwarz-roten Koalitionsvertrags, der eine Orientierung am Rat für deutsche Rechtschreibung vorsieht.

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Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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