Wissenschaft

Genderverbot an hessischen Hochschulen: Ministerium erläutert Ausnahmen

Landesregierung beschränkt Genderverbot an Unis auf Verwaltung: Ministerium rudert zurück und Hochschulen beziehen Stellung

Das Wissenschaftsministerium in Hessen hat beschlossen, dass das Verbot gendergerechter Sprache und Schriften an Hochschulen nur für die Kommunikation in der Verwaltung gilt. Dies bedeutet, dass das Verbot nicht für die Bereiche Lehre und Forschung gilt, sondern nur für Verwaltungsangelegenheiten wie Gebührenbescheide und Schreiben zur Vergabe von Studienplätzen und Beförderungen.

Wissenschaftsminister Timon Gremmels äußerte, dass er das Genderverbot nicht als notwendig erachtet hätte, jedoch betonte er die Umsetzung des Koalitionsvertrags. Es wurden auch Hinweise darauf gegeben, dass Gendersonderzeichen für bestimmte Gruppen, wie Menschen mit Lernbehinderungen oder Deutsch als Fremdsprache, hinderlich sein könnten. Das Ministerium achtet darauf, die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Lehre und Forschung an Hochschulen zu wahren, ohne die Vorgaben des Rates der deutschen Rechtschreibung zu verletzen.

Hochschulen, darunter die Goethe-Universität in Frankfurt, kritisierten das Genderverbot, da sie sich als vielfältige und inklusive Orte verstehen, die die Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung fördern möchten. Ein Eingriff in die Sprache an den Hochschulen wurde als massive Einschränkung der Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre bezeichnet.

Die Regelung des Genderverbots an Hochschulen gilt auch für die Staatstheater in Darmstadt, Wiesbaden und Kassel, bezieht sich jedoch ebenfalls nur auf die Verwaltungsbereiche. Der künstlerische Bereich unterliegt weiterhin der grundgesetzlich geschützten Kunstfreiheit. Gemäß dem Koalitionsvertrag soll in der öffentlichen Verwaltung und anderen staatlichen Institutionen auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet werden, stattdessen wird sich an den Regeln der deutschen Rechtschreibung orientiert.

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Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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