Wissenschaft

Gasherde und Gesundheit: Welche Gefahren lauern in der Küche?

Die unsichtbare Gefahr in der Küche: Stickstoffdioxid aus Gasherden

Gasherde erfreuen sich großer Beliebtheit aufgrund ihrer Vorteile beim Kochen. Sie bieten direktes Feuer, flexible Temperaturregelung und sind kostengünstiger als elektrische Herde. Dennoch warnen Forscher vor potenziellen Gesundheitsrisiken, die mit der Nutzung von Gasherden einhergehen. Stickstoffdioxid (NO2) ist dabei ein besonders besorgniserregender Schadstoff. Diese Chemikalie entsteht nicht nur durch den Straßenverkehr, sondern auch beim Kochen mit Gas. Die Stanford University hat festgestellt, dass die NO2-Belastung in Wohnungen sogar nach dem Ausschalten des Herdes weiterhin hoch bleibt.

Stickstoffdioxid ist ein ätzendes Reizgas, das die Atemwege schädigen kann und zu Atemwegserkrankungen wie Husten, Atemnot, Bronchitis und Lungenfunktionsminderung führen kann. Besonders gefährdet sind Personen mit bereits bestehenden Atemwegserkrankungen, Herzkranke und Kinder, bei denen die Lungenentwicklung beeinträchtigt werden kann. Experten schätzen, dass in den USA Gasherde für bis zu 200.000 aktuelle Asthmafälle bei Kindern verantwortlich sein könnten, wovon ein Viertel allein auf Stickstoffdioxid zurückzuführen ist. Auch die langfristige NO2-Belastung im Haushalt kann zu rund 19.000 Todesfällen pro Jahr führen.

Inzidenztracker

Die Stanford-Forscher betonen die Bedeutung einer angemessenen Belüftung während des Kochens mit Gas, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren. Empfehlungen des Umweltbundesamts schließen die Installation einer Dunstabzugshaube ein, die die Luft nach draußen leitet. Elektroherde stellen eine Alternative dar, da sie kein Stickstoffdioxid erzeugen. Die Forscher raten auch dazu, Räume regelmäßig zu lüften, um die Schadstoffbelastung zu minimieren. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse der Studie die potenziellen Risiken von Gasherden für die Gesundheit der gesamten Familie.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"